Der Schauspieler Dirk Bach ist im Alter von 51 Jahren in Berlin gestorben. Wir erinnern an den Moderator mit einer Bildergalerie. Foto: AP

Er war Moderator im Dschungelcamp, Komiker und leidenschaftlicher Schauspieler: Dirk Bach. Mit nur 51 Jahren stirbt der Kölner wenige Tage vor einer Theaterpremiere in Berlin.

Berlin - Der Schauspieler und Moderator Dirk Bach ist tot. Der gebürtige Kölner starb mit 51 Jahren in Berlin. Das bestätigte ein Sprecher des Schlosspark-Theaters am Montagabend. „Wir müssen die traurige Mitteilung verkünden“, sagte Harald Lachnit. Die Nachricht habe alle „total überrascht“. Zuvor hatte die „B.Z.“ den Tod des Entertainers gemeldet. Diesen Samstag sollte Bach bei der Premiere von „Der kleine König Dezember“ in dem Theater auf der Bühne stehen. Die Todesursache blieb zunächst unklar.

Ein Polizeisprecher bestätigte, dass Bach leblos in einem Appartementhotel im Berliner Stadtteil Lichterfelde gefunden worden sei. Kollegen aus dem Theater hätten dort nach ihm gesucht, weil er offenbar nicht zu einem vereinbarten Termin erschienen war. Wie die „Bild“-Zeitung mitteilte, war ein Notarzt zu dem Haus geeilt. Alle Versuche, Bach zu reanimieren, seien jedoch gescheitert. Die Ermittlungen zur Todesursache dauerten nach Polizeiangaben an. Ein Fremdverschulden sei für die Beamten vor Ort aber nicht zu erkennen gewesen, sagte der Sprecher.

Bach hasste es, als Comedy-Ulk-Nudel im Fernsehen abgestempelt zu werden

Mit schreiend bunten Hemden und schmuckem Tropenhelm amüsierte der schwergewichtige Entertainer Millionen TV-Zuschauer in sechs Staffeln des RTL-Dschungelcamps „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ an der Seite von Sonja Zietlow in Australien. Im Fernsehen hatte er auch Erfolg mit der Sitcom „Lukas“ im ZDF (1996-2001) oder der „Dirk-Bach-Show“ (RTL, 1992-1994) sowie als Pepe in der Kindersendung „Sesamstraße“ zwischen 2000 und 2007.

Bach hasste es, als Comedy-Ulk-Nudel im Fernsehen abgestempelt zu werden. Und tatsächlich wurde ihm diese Bezeichnung nicht gerecht. Seit ihn Hans-Günther Heyme als 17-Jährigen für „Prometheus“ von Heiner Müller auf die Bühne holte, spielte sich der Kölner von Shakespeare bis Schiller, von Sternheim bis Genet durch die Bühnenliteratur. „Das Theater ist für mich die Mutter aller Dinge“, bekannte er einst.

Auch auf der Musical-Bühne fühlte sich Bach wohl. In Düsseldorf etwa spielte er in „Kein Pardon!“, das auf dem gleichnamigen Film des Komikerkollegens Hape Kerkeling beruhte. Und in Stuttgart erfüllte sich Bach in Stuttgart einen „Kindheitstraum“, als er im Jahr 2000 in „Die Schöne und das Biest“ die Rolle der gewissenhaften Standuhr Herr von Unruh übernahm. Als Musicalsänger sah er sich allerdings nicht. „Ich bin ein singender Schauspieler“, sagte Bach damals.

Bach und Zietlow: Ein begnadetes Moderatoren-Duo

Mit Stuttgart verbindet ihn auch die Kinder-Zeichentrickserie „Tom und das Erdbeermarmeladebrot mit Honig“, die der Stuttgarter Animationsfilmer Andreas Hykade 2005 mit dem Studio Filmbilder produzierte. Bach lieh seine Stimme dem Erzähler und allen Charakteren. Mit unterschiedlichen Stimmhöhen und Betonungen hat er die beliebte Serie mit geprägt und zu ihrem Erfolg beigetragen. Die Wandelbarkeit seiner Stimme machte Bach auch zu einem gefragten Hörbuchsprecher. In Walter Moers „Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär“ schafft er es, den Zuhörer mehr als 18 Stunden bei Laune zu halten.

Den meisten Fernsehzuschauern wird er allerdings als „Dicki“ aus dem Dschungelcamp in Erinnerung bleiben. So nannte ihn seine Kollegin Zietlow, mit der er sich in der Live-Show in perfekter Manier die Bälle zuspielte und mit verbalen Spitzen die teilnehmende C-Prominenz durch den Kakao zog.

Selbst wäre er nie ins Dschungelcamp gegangen: „Nein, warum sollte ich?“, sagte er noch anlässlich seines 50. Geburtstages am 23. April 2011. „Ich bin ja da drin. Also, ich werde den Teufel tun, da zu übernachten oder sonstige Dinge zu tun. Die Leute, die das machen, haben ja einfach einen ganz anderen Plan als ich. Ich moderiere eine Sendung, und die – machen was anderes für ihre Karrieren...“

Die siebte Staffel der Show war für kommenden Januar geplant. Der Fernsehsender RTL reagierte mit Bestürzung auf den Tod ihres Moderators. „Wir sind zutiefst schockiert, bestürzt und fassungslos“, sagte Markus Küttner, Chef für Comedy-Formate, am Montagabend. „Wir trauern und sind in Gedanken bei denen, die er hinterlässt.“