Der Missionsausschuss braut bereits zum zwölften Mal Fastenbier. Foto: Hagist

Bereits zum zwölften Mal braut der Oberndorfer Missionsausschuss sein Fastenbier. Der Erlös kommt AIDS-Kindern in Afrika zugute.

Oberndorf - Mit sichtlicher Freude und Spaß am Bierbrauen trafen sich die Mitglieder des Ausschuss Mission, Entwicklung und Frieden – besser unter dem Namen "Missionsausschuss" bekannt – bereits zum zwölften Mal in der Küche des Don-Bosco-Hauses, um dort ihr beliebtes Fastenbier zu brauen.

Brauer zeigen, wie es geht

Unter fachlicher Anleitung der beiden in der Alpirsbacher Klosterbrauerei beschäftigten Bierbrauer Simon Richter und Philipp Staudinger wurden erstmalig anstatt nur eines Bieres zwei unterschiedliche Biersorten gebraut – zum einen ein naturtrübes untergäriges Pils und zum andern ein dunkles obergäriges Weizenbier.

Man habe sich für zwei Klassiker unter den Bieren entschieden, um dem Biergeschmack eines breiten Publikums Rechnung zu tragen, so Staudinger. Bier lasse sich mit nahezu jedem Aroma herstellen, eigne sich dadurch aber nur bedingt für ein Fastenbier, welches allen gleich gut schmecken soll.

Göttlicher Beistand

Am Sonntag, 26. März, soll das Bier beim Frühschoppen mit Fastenessen nach dem Gottesdienst erstmalig ausgeschenkt werden. Gelang ein Bier das in früheren Zeiten vor allem in Klöstern gebraut wurde besonders gut, wurde es als Werk Gottes gelobt, daher die heute noch gebräuchliche Redewendung "Hopfen und Malz, Gott erhalt’s".

Für die Bierbrauer, die die Zutaten beisteuerten und die Rezeptur gemeinsam entwickelt hatten, sei es ein besonderer Reiz handwerklich Bier in kleinerer Menge herzustellen, so Richter. Die Hopfensorte "Perle" sei wichtig für den typisch bitteren Geschmack beim Pils, werde aber auch in geringerer Menge für das Weizenbier verwendet. Besonders stolz seien sie, dass sie auch die alte Sorte "Rottenburger Hopfen" dem weit bekannteren Hallertauer und Tettnanger Hopfen beimischen konnten, so die Bierbrauer, und damit einen Bezug zur Region herstellen konnten.

160 Liter gebraut

Als Malzsorten werde Gerstenmalz, Weizenmalz und verschiedene Röstmalze verarbeitet, welche dunkler geröstet seien, und damit dem Dunkel-Weizenbier seine typische Farbe geben. Die Bierbrauer erwarten aus dem diesjährigen Sud eine Biermenge von rund 160 Litern, aufgeteilt in das laut Rezeptur feinherb, würzig-fruchtige Pils und das als süffig und erfrischend-spritzig bezeichnete Weizenbier.

Die diesjährige Spende aus der Fastenbieraktion gehe nach Sambia, wo sich Schwestern und Pater einer Missions-Station um die Schulbildung von AIDS-Waisen kümmern. Man sei mit dieser Einrichtung rege im Briefkontakt und eine ordentliche Schulbildung sei Voraussetzung für eine bessere Zukunft der Kinder und Jugendlichen in diesem Gebiet, so Rolf Hug von Missionsausschuss.

Weitere weltweite Projekte die unterstützt werden seien in Argentinien und Chile, hier bilde eine Missions-Station Jugendliche im Handwerk und als Krankenschwestern aus. Hilfe zur Selbsthilfe heiße es beim taifunbedrohten Dorfprojekt in Indien, hier unterstütze der Ausschuss bereits seit 1980 die Ausbildung in allen Baugewerken, um die Menschen anzuleiten, zum Beispiel als Maurer und Zimmerleute sichere Steinhäuser zu bauen, die auch Taifunen standhalten, so Hug.

Fassanstich Ende März

Der typische Braugeruch, der beim Maischen und Kochen der Zutaten entsteht, zieht nun durchs Don-Bosco-Haus. Pils und Weizenbier, nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut, werden nach dem Brauvorgang als Jungbier im Keller gelagert bis es mit je 12 Prozent Stammwürze, einem Alkoholgehalt von 5,2 Prozent beim Weizenbier, und einem 4,9 prozentigen Alkoholgehalt beim Pils dann Ende März beim Fastenessen angestochen werden kann. Der Fassanstich wird zum Beginn des Fastenessens im Don-Bosco-Haus am Sonntag, 26. März, um 11.30 Uhr stattfinden.