Die freiwilligen Helfer laden die Kleiderbündel in den Lastwagen. Foto: Hezel

In regelmäßigen Abständen sammelt der Missionsausschuss des Kirchengemeinderats St. Michael Kleiderspenden ein. Auch in den vergangenen Monaten wurde wieder fleißig gesammelt. Die Spenden haben nun einen langen Weg vor sich.

Gespannt warten die versammelten Helfer vor dem Don-Bosco-Haus in Oberndorf auf den Lastwagen. Die Kleiderspenden stehen schon bereit. Mit den Spenden werden bedürftige in Afrika und Südamerika unterstützt.

Bereits seit 1989 sammelt der Missionsausschuss des Kirchengemeinderats St. Michael in Oberndorf Kleiderspenden. Dazu wird in den Gebieten der Seelsorgeeinheit des Missionsausschusses zur Spende aufgerufen.

Riesige Spendenbereitschaft

Die Annahme findet jeden zweiten Dienstag im Monat von 17 bis 18 Uhr am Don-Bosco Haus statt. Zusätzlich gibt es eine alljährliche Sammelaktion am Tag vor Palmsonntag, bei der die Anwohner ihre Kleiderspende an die Straße stellen, wo diese mittels Lastwagen eingesammelt werden.

Und die Spendenbereitschaft ist riesig, im letzten halben Jahr sind etwa fünf Tonnen zusammengekommen. Am vergangenen Freitag seien es dann 17 Ballen mit 3,17 Tonnen Gesamtgewicht geworden, gibt Wolfgang Hauser, Vorsitzender des Missionsausschusses, bekannt.

Die Spenden werden zunächst von zwei Teams, bestehend aus jeweils acht Frauen, sortiert. Nicht brauchbare Kleidung wird an eine Textilfabrik verkauft, der Rest wird in Kästen gesammelt. Dafür machen sich die Frauen unter der Woche ans Werk, ein Team am Mittwoch, das andere am Montag. Für diese Teams wird dringend Nachwuchs gesucht, denn die meisten der fleißigen Frauen sind schon älter, einige gar schon über 80.

Kleiderbündel werden durch Pressverfahren verkleinert

Zweimal jährlich gehen die Kleiderspenden auf große Reise – einmal im Frühjahr und einmal im Herbst. Kurz nach 18 Uhr war es vergangenen Freitag wieder so weit: Der Lastwagen fuhr vor, die Kleiderspenden konnten geladen werden. Während der Fahrer vom Missionsausschuss gestellt wird, wird der Lastwagen von der Firma Jüngling bereitgestellt.

Von Oberndorf werden die Kleiderbündel weiter nach Laupheim transportiert, wo diese hydraulisch, sprich mittels Wasserdruck, gepresst und so um 50 Prozent verkleinert werden. Diese Verkleinerung senkt den Preis der Containerfracht, der vom Volumen abhängt. Und das ist auch wichtig, denn bis auf den Lastwagen muss das Missionswerk den Spendentransport selbst bezahlen. 7000 Euro hat dies im vergangenen Jahr gekostet.

Geld durch Spenden und Veranstaltungen

Von Laupheim geht es dann mit der Spedition nach Bremerhaven. Anschließend werden die Spenden mit einem Containerschiff nach Burundi in Afrika oder nach Argentinien und Chile in Südamerika verschifft. Dorthin halte der Missionsausschuss persönliche Kontakte, zum Teil seien Mitglieder schon dort gewesen.

Das Geld für die Aktion stamme aus Spenden und aus Erlösen von Aktionen oder Veranstaltungen – unter anderem durch einen Fahrrad-Verkauf. Der Missionsausschuss sammelt regelmäßig alte Fahrräder ein, restauriert und verkauft sie weiter. Dabei arbeitet man auch mit der Münsterjugend Rottweil zusammen. Der nächste Fahrradverkauf findet am Samstag auf dem Schuhmarkt bei der Werkstatt der Bürger für Bürger statt.