Hier im Missenweg soll ein größerer Kanal die Lage bei starkem Regen entschärfen. Foto: Biermayer

Im Schömberger Missweg gibt es ein Problem. Denn dort kommt es bei Starkregen vermehrt zu kleineren Flutereignissen. Jetzt soll ein breiterer Kanal Abhilfe schaffen.

Schömberg - Der Schömberger Gemeinderat hat sich dazu entschlossen, neuralgische Punkte bei Starkregenereignissen zu identifizieren. Einer von diesen Punkten ist aber schon länger bekannt: der Bereich des Missenwegs und der Beethovenstraße. Ein neuer Kanal soll hier Abhilfe schaffen.

In dieser Ecke Schömbergs, die sich Richtung Bühlhof befindet, sei es in den vergangenen Jahren vermehrt zu "Problemen mit erhöhtem Oberflächenwasseraufkommen" gekommen, heißt es in der Beschlussvorlage. Vor Kurzem beschäftigte sich der Gemeinderat in seiner Sitzung mit dieser Angelegenheit.

Im Sommer vor zwei Jahren sei es in diesem Bereich zu Schäden durch Überflutungen und Wasser in den Kellern gekommen. Das Problem sei dabei das geringe Gefälle der Mischwasserkanalisation im Missenweg, wie Bauamtsleiter Martin Dittler erklärte. Da seien im mittleren Teil lediglich 0,5 Prozent.

Das Problem habe man seit 2010 auf dem Schirm, heißt es in der Vorlage. Zufließende Regenwassermengen aus einem Entwässerungsgraben verschärften das Problem zusätzlich. Vor allem im Bereich der Einmündung in die Calmbacher Straße könne es zum Rückstau kommen. Deshalb müsse der Kanal an dieser Stelle vergrößert werden. So ließe sich die Fließgeschwindigkeit verbessern.

Berufsförderungswerk muss mitziehen

Bauamstleiter Martin Dittler identifizierte aber noch eine weitere Problemzone: den Parkplatz des Berufsförderungswerk Schömberg auf der gegenüberliegenden Seite. Denn durch diese Versiegelung kann Regenwasser hier nicht versickern. Ein sich dort befindliches Regenbecken soll die Wassermenge eigentlich aufnehmen.

Laut Dittler ist es aber zu klein. Bei starken Niederschlägen liefe das Mehrwasser aus dem Becken dann in die Kanalisation im Missenweg und verschärfe die Lage dort zusätzlich. Deshalb müsse auch dort dringend nachgebessert, sprich das Becken vergrößert werden. Das Berufsförderungswerk Schömberg habe hier aber schon seine Bereitschaft zugesagt.

Es gehe also um zwei Teile, erklärte Dittler. Den Teil mit der Kanalisation übernehme die Gemeinde, den mit dem Regenbecken das Berufsförderungswerk. Was das Ganze das Berufsförderungswerk kostet, dazu gab es in der Sitzung keine Informationen. Was an Kosten auf die Stadt zukommt, dazu hingegen schon. Denn der Gemeinderat vergab die Arbeiten einstimmig an die Firma Hirschberger und Kusterer aus Bad Liebenzell für gute 345 000 Euro. Damit liegt man sogar ein bisschen unter den prognostizierten Kosten von 347 000 Euro. Dazu kommen jedoch noch Baunebenkosten von etwa 50 000 Euro.

Diese knapp 400 000 Euro kamen Jürgen Krauth-Kopp (UWV) viel vor für eine Kanalisation. Er erkundigte sich bei Dittler, ob hier lediglich der Einmündungsbereich in die Calmbacher Straße gemacht werde. Dittler erklärte, es gehe um den ganzen Missenweg.

Tino Bayer (UWV) zeigte sich erfreut darüber, dass die Sache endlich angegangen werde. Er sei schon öfters von Anwohnern auf die Problematik angesprochen worden. Dort sehe es bei starkem Regen "grausam" aus. Auch viel Dreck werde dann angespült. Und da zukünftig immer mehr Starkregenereignisse zu erwarten seien, sei diese Maßnahme sinnvoll. Das sah auch Michael Wernecke (UWV) so, der an diesem Abend den erkrankten Bürgermeister Matthias Leyn und den abwesenden Andreas Karcher als zweiter Stellvertreter ersetzte. Es sei schön, dass das Berufsförderungswerk seinen Teil erledige. Und auch die Gemeinde mache an dieser Stelle nun ihre Hausaufgaben.