Vorführung im Hause Schmalz (von links): Produktionsmanager Sandro Katz, CDU-Landtagsabgeordnete Katrin Schindele, Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne), FDP-Landtagsabgeordneter Timm Kern und Geschäftsführer Andreas Beutel. Foto: Stadler

Wirtschaft: Gesundheitsminister Manfred Lucha würdigt bei Besuch vorbildliches betriebliches Impfen

Auf seiner Sommertour hat Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) die Firma Schmalz besucht. Er dankte dem Glattener Unternehmen, einem von zwölf landesweit ausgewählten Betrieben am Pilotprojekt »Impfen im Mittelstand«, für die Impfkampagne.

Auf seiner Sommertour hat Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) die Firma Schmalz besucht. Er dankte dem Glattener Unternehmen, einem von zwölf landesweit ausgewählten Betrieben am Pilotprojekt "Impfen im Mittelstand", für die Impfkampagne.

Auf seiner Sommertour hat Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) die Firma Schmalz besucht. Er dankte dem Glattener Unternehmen, einem von zwölf landesweit ausgewählten Betrieben am Pilotprojekt "Impfen im Mittelstand", für die Impfkampagne.

Glatten. Binnen vier Tagen hatten 500 Mitarbeiter des Unternehmens im Mai frühzeitig eine Erstimpfung gegen Corona erhalten (wir berichteten). Mit insgesamt 550 betrieblich Geimpften im Zuge eines Nachholtermins und bereits vorab auf anderen Wegen Geimpften sammelte der Marktführer in der Automatisierung mit Vakuum wichtige Erfahrungen und gab sie an andere Mittelständler weiter. Das Unternehmen erreichte – bei mehr als 900 Beschäftigten am Standort – betriebsinterne Herdenimmunität.

Minister Manne Lucha dankte der Firma Schmalz bei seinem Besuch für die Teilnahme an der Impfkampagne im Mai. "Das frühzeitige betriebliche Impfen kann gar nicht genügend gewürdigt werden", sagte er im Beisein der beiden Landtagsabgeordneten Katrin Schindele (CDU) und Timm Kern (FDP) gegenüber Geschäftsführer Andreas Beutel.

Wegen ihrer systemrelevanten Bedeutung durch Belieferung der Pharma- und Lebensmittelindustrie und damit der Einstufung als sogenannter Kritis-Betrieb (kritische Infrastruktur) war die Firma Schmalz am Pilotprojekt des Gesundheitsministeriums und der Industrie- und Handelskammer (IHK) beteiligt. "Eine betriebsinterne Infektion", so Lucha, "hätte für den Betrieb im ländlichen Raum mit seiner besonderen Bedeutung für die Region die ganze Raumschaft in Schieflage bringen können." An Geschäftsführer Beutel gerichtet, ergänzte er: "Durch Ihr großes innerbetriebliches Engagement wurde eine hohe Quote geimpfter Menschen erreicht." Das sei die richtige Botschaft zur richtigen Zeit und das Impfen der Schlüssel in Richtung Normalität. Schmalz bezeichnete er als "leuchtendes Beispiel".

Geschäftsführer Beutel freute sich über den Besuch: "Wir sind sehr froh und dankbar, dass wir bei dem Pilotprojekt mitmachen und unseren Mitarbeitenden frühzeitig ein Impfangebot unterbreiten konnten." Die Zusammenarbeit mit dem Ministerium und der IHK bezeichnete er als vorbildlich. Aus seiner Sicht sei es wichtig, an diesem Thema dranzubleiben, nicht nur in den Betrieben, sondern auch an Schulen im Hinblick auf Präsenzunterricht. Man müsse die Immunisierungsschwelle nehmen und zum Impfen motivieren, appellierte Beutel an die Politik.

Dass die Impfquote im Land laut neuen Studien höher sein soll als vom Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldet, nannte Lucha eine "angenehme Störung". Wie berichtet, spielen die Inzidenzzahlen ab Montag in Baden-Württemberg ordnungspolitisch keine Rolle mehr, in der nächsten Corona-Verordnung fallen sie als Indikator gänzlich weg. Ab dann gilt ausschließlich die Einhaltung der 3G-Regeln – geimpft, genesen oder getestet. "Infekt und Hospitalisation haben sich entkoppelt. Ohne die 55 Millionen verabreichten Impfungen wären alleine in Baden-Württemberg laut Berechnungen des RKI 5000 Menschen gestorben", sagte Lucha. Gleichwohl müsse ein Frühwarnsystem bis zur nächsten Ministerpräsidentenkonferenz stehen.

"Expo" wird rasch zur wertvollen Ergänzung

Luchas Besuch bei Schmalz endete mit der Vorführung eines automatischen Vakuumsystems durch Produktmanager Sandro Katz in der neuen hausinternen "Expo". Auf dieser rund 300 Quadratmeter großen ehemaligen Produktionsfläche befindet sich seit Juli eine Reihe der wichtigsten Produkte des Unternehmens. Die als Ergänzung zu Messen gedachte "Expo Schmalz" entstand in der coronabedingt messefreien Zeit und ermöglicht dem Unternehmen und seinen weltweiten Kunden nun virtuelle und persönliche Präsentationstermine für die Produkte.

Timo Gans, Leiter Unternehmenskommunikation, berichtete über die positive Resonanz bereits im ersten Monat seit Inbetriebnahme des Messeraums, in dem den internationalen Kunden via Kameras die Produkte online gezeigt werden können. Der Raum soll jedoch nicht das persönliche Kundengespräch während einer Messe ersetzen, sondern ergänzen. Die "Expo Schmalz" bleibt auch bestehen, wenn große Messen wieder stattfinden dürfen.