Ein Taxi liegt am Mittwoch in Tokio unter einem Baum, den der Taifun "Roke" umgerissen wurde. Foto: dpa

Die Zahl der Todesopfer durch Taifun "Roke“ ist bis Donnerstag auf mindestens elf gestiegen.

Tokio - Die Zahl der Todesopfer in Japan durch den gewaltigen Taifun „Roke“ ist bis Donnerstag auf mindestens elf gestiegen. Noch immer werden fünf Menschen vermisst, wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo meldete. In Folge der schweren Regenfälle und Überschwemmungen, die der 15. Taifun der Saison am Vortag in weiten Teilen des Inselreiches verursacht hatte, sei die Gefahr von Erdrutschen gestiegen. Die Meteorologische Behörde in Tokio rief die Bevölkerung zu äußerster Wachsamkeit auf. Derweil schwächte sich der Taifun am Donnerstag über dem Meer vor der Küste der nördlichsten japanischen Hauptinsel Hokkaido zu einem tropischen Wirbelsturm ab.

Rund 180 Menschen durch Erdrutsch von Außenwelt abgeschnitten

Ein Mann und eine Frau wurden am frühen Morgen in der Provinz Iwate, die am 11. März von dem Megabeben und Jahrhundert-Tsunami heimgesucht worden war, unter einem Erdrutsch begraben. Beide konnten zunächst gerettet werden, doch verstarb die Frau laut Kyodo bald darauf. In der Stadt Sendai wurde ein Mann tot nahe einem Graben gefunden, den er befestigen wollte. In Numazu in der Tokioter Nachbarprovinz Shizuoka wurde die Leiche eines Mannes geborgen, der am Vortag von hohen Wellen in Folge des Taifuns ins Meer gerissen worden war. Der Taifun hatte weite Teile der größten japanischen Hauptinsel Honshu mit der Hauptstadt Tokio mit heftigen Regenfällen und Sturmböen überzogen.

Am Donnerstag waren noch rund 180 Menschen in der Provinz Yamanashi in Folge eines Erdrutsches von der Außenwelt abgeschnitten. Die Regierung versorgte die Betroffenen laut Kyodo per Helikopter mit Nahrungsmitteln. Im Atomkraftwerk Onagawa in der Katastrophenprovinz Miyagi drang Regenwasser in die Untergeschosse eines Reaktors und eines Turbinengebäudes ein. Das Wasser sei jedoch nicht radioaktiv verseucht, berichtete Kyodo unter Berufung auf den Betreiberkonzern.

Tausende verbringen in Tokio Nacht im Zug

Tausende Menschen in Tokio hatten die Nacht in Zügen verbringen müssen, da sie wegen des Taifuns gestoppt wurden. Derweil begannen die Menschen mit den Aufräumarbeiten. Zahlreiche Häuser und Straßen standen unter Wasser, Bäume waren umgestürzt und Gebäude beschädigt.