Manche Bewohner des Stadtteils Jaffa stellen Weihnachtsbäume auf, verkaufen Holzkreuze und heiße Schokolade. Sie gehören einer doppelten Minderheit an: Sie sind arabische Bürger, und sie sind Christen. Eine Identität, die viele Probleme mit sich bringt.
Wer in den vergangenen Wochen durchs Zentrum Tel Avivs spazierte, hätte leicht vergessen können, dass Weihnachten nahte. Auf dem Rabinplatz im Herzen der Stadt hatte das Rathaus einen haushohen Chanukkiah-Leuchter aufstellen lassen; das achttägige jüdische Chanukkah-Fest fiel dieses Jahr auf die Zeit um Heiligabend. Von Christbäumen und Weihnachtsmännern, wie man ihnen zu dieser Jahreszeit in vielen europäischen Innenstädten begegnet, war keine Spur. Nur ein paar Kilometer weiter aber bot sich ein anderes Bild: In Jaffa, dem arabisch geprägten Süden der Stadt, überragte ein üppig geschmückter Tannenbaum die nahe stehenden Palmen, und einen kurzen Fußweg entfernt lockte ein Weihnachtsmarkt mit dem Geruch süßer Backwaren.