Bürgermeister Michael Moosmann (links) freut sich, dass Joachim Kopp kräftig in Hardt investiert und baut. Foto: Dold

Mehrere Angebote unter einem Dach beherbergen. Haus und Schuppen sollen abgerissen werden. Corona-konformer Bau.

Hardt - Es tut sich was in der Ortsmitte: Wo bislang noch ein Wohnhaus samt Schuppen steht, wird schon bald kräftig gebaut. Es entsteht ein Gesundheitszentrum – im Dreieck zwischen ehemaliger "Krone", Brantner-Bäck und Seniorenwohnanlage.

Joachim Kopp investiert

Und das kommt so: "Die Gemeinde hat das Gebäude Anfang 2018 gekauft", erzählt Bürgermeister Michael Moosmann. Gemeinsam mit der Raiffeisenbank Aichhalden-Hardt-Sulgen wurde nach einem Investor für Gesundheitsangebote gesucht. Schon bald wurde dieser gefunden – und zwar in Person von Joachim Kopp, der in Aichhalden einen Stuckateurbetrieb leitet. Er tritt als Investor, Makler und Bauträger beim nächsten Hardter Großprojekt auf. "Vom Aushub bis zum Verlegen des letzten Teppichs" sei er mit im Boot, verspricht er. Die ersten Gespräche zwischen Gemeinde und Kopp gab es bereits Ende 2018. Vor einer Woche war der Notartermin zum Verkauf von Gebäude und Grundstück an den Investor.

Haus und Schuppen sollen Anfang 2021 abgerissen werden

Im Gegensatz zu Vorhaben wie der Sanierung von Halle und Kita kostet die Gemeinde das Ganze daher nichts – im Gegenteil. Der Zeitplan sieht so aus: Anfang 2021 soll der Abriss von Haus und Lagerschuppen erfolgen, bevor dann ab dem Sommer gebaut wird. Ende 2022 soll alles bezugsbereit sein.

Denkbar sei, so Kopp, die Ansiedlung von Ärzten, Physiotherapie, Logopädie, Fußpflege, Sozialstation oder anderes – eben alles rund um das Thema Gesundheit. Zudem entstehen auch Wohnungen mit einer Größe von 60 bis 100 Quadratmetern. Alle Einheiten könnten vermietet oder verkauft werden. Das Ganze wird barrierefrei gebaut. Zudem wird es einen Aufzug geben, in dem sogar Betten transportiert werden können. Gespräche mit Interessenten für Gesundheitsangebote liefen bereits, unterschrieben sei aber bislang noch nichts, sagt der künftige Bauherr. Auch Michael Moosmann unterstreicht, dass nicht ins Blaue geplant und gebaut werde, sondern es vielmehr klare Signale gebe, dass Bedarf vorhanden sei.

"Die Gemeinden suchen Investoren für solche Projekte"

Das neue Gebäude erhält eine Größe von 40 auf zwölf Meter. Insgesamt wird 3,5-geschossig gebaut mit zwei bis drei Einheiten je Geschoss.

Joachim Kopp kann bereits einige Referenzen mit ähnlichen Projekten vorweisen. So hat er schon in Dornhan und Vöhringen solche Gesundheitszentren sowie auch das Seniorenwohnheim in Aichhalden entwickelt und gebaut.

"Die Gemeinden suchen Investoren für solche Projekte", weiß Kopp aus Erfahrung. Drei bis vier Millionen Euro werde er in das Hardter Projekt investieren, verrät er.

"Das ist für die Gemeinde und den Bauherrn eine Win-win-Situation", sagt Bürgermeister Michael Moosmann. Künftig seien so Gesundheitsangebote in der Ortsmitte gebündelt, sagt er mit Verweis auf die benachbarte Seniorenwohnanlage. Es werden auch weitere Parkmöglichkeiten und Grünflächen im Zentrum geschaffen.

Dass mehrere Millionen Euro in Hardt investiert werden, freut ihn ebenfalls. Der frühere Eigentümer des Hauses sei bereits innerhalb von Hardt umgezogen.

Corona-konformer Bau

Eine etwas verstörende Nachricht hat der Bauherr Joachim Kopp noch parat: Nach Corona werde das nächste Unheil kommen, ist er sich sicher und verweist auf Beispiele in Singapur und Ostasien.

Dort werden solche Einrichtungen bereits mit ausgeklügelter Lüftungstechnik gebaut – und das hat er auch für das Gesundheitszentrum in Hardt vor.

So wird ein hoher Luftaustausch in den Räumen gewährleistet, die zudem reichlich Höhe besitzen werden, um eine Ansteckung durch Viren zu minimieren. Es wird auch möglich sein, einen Kranken von der übrigen Praxis abzukoppeln.