Die Radwege in Baden-Württemberg sollen besser werden. Foto: dpa

Die Landesregierung will die Radwege in Baden-Württemberg ausbauen und besser miteinander vernetzen. Dafür stehen 2013 etwa 18 Millionen Euro zur Verfügung - im kommenden Jahr sollen es rund 20 Millionen Euro sein.

Stuttgart - Besseres Radeln im Land: Die grün-rote Landesregierung will die Radwege in Baden-Württemberg ausbauen und stärker miteinander vernetzen. Dafür stehen im laufenden Jahr etwa 18 Millionen Euro an Landesmitteln zur Verfügung - im kommenden Jahr sollen es rund 20 Millionen Euro sein. Im Sommer beginnt die Arbeit an einem Landesradverkehrsplan, in dem Schwerpunkte festgelegt werden.

 

Wie Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Donnerstag in Stuttgart sagte, sollen die Bürger über Veranstaltungen und das Internet eingebunden werden. Ziel sei ein durchgängig befahrbares und sicheres Wegenetz. Eine besondere Förderung bekommen in diesem Jahr Filderstadt und Heidelberg als Modellkommunen.

Ziel: Mehr Menschen aufs Rad

„Wir wollen den Radverkehrsanteil auf 20 Prozent steigern, das heißt verdoppeln“, sagte Hermann. Somit soll künftig also ein Fünftel der Wege in Baden-Württemberg mit dem Rad zurückgelegt werden. Der Minister bezeichnete dieses Ziel als ambitioniert: Baden-Württemberg gehöre heute im Vergleich der Bundesländer nicht zur Spitzengruppe. Das Land habe einen riesen Nachholbedarf. Dabei sei die Situation in den Städten höchst unterschiedlich. Freiburg, Karlsruhe, Offenburg und Mannheim lägen bei der Förderung des Radverkehrs - auch im bundesweiten Vergleich - weit vorne, während die Landeshauptstadt einen der hinteren Plätze einnehme.

Die Vorgängerregierungen hätten den Ausbau der Radwege nicht systematisch betrieben, sagte der Minister. Die Fördersummen schwankten. Nun solle ein Netz aufgebaut werden, in dem Radwege nicht mehr plötzlich enden oder über vielbefahrene Straßen führen.

Alle Wünsche können nicht erfüllt werden

Hermann räumte ein, dass das Geld nicht für alle Maßnahmen reiche, die wünschenswert seien. Im diesem Jahr seien bereits 300 Vorschläge eingegangen mit einem Finanzvolumen von rund 60 Millionen Euro. Das sei das Vierfache von dem, was in 2013 an Mitteln bereitstehe.

Bei der Auswahl förderfähiger Wege spielen laut Hermann folgende Kriterien eine Rolle: die Verkehrssicherheit, die Sicherung von Schulwegen, Lückenschlüsse, die Verkehrsbelastung und das Kosten-Nutzen-Verhältnis einer Maßnahme. Gefördert werden auch Schutzstreifen, Abstellanlagen für Räder und die Beschilderung.

Der Minister will nach eigenen Worten auch beim Thema Sicherheit von Radlern vorankommen. Schwere Kopfverletzungen seien häufig die Folge von Stürzen beim Radfahren ohne Helm. Hermann hatte sich in der Vergangenheit für eine Helmpflicht stark gemacht. Er räumte aber ein, dass er damit in der eigenen Partei, bei Radverbänden und auch in der Verkehrsministerkonferenz derzeit auf verlorenem Posten stehe.