Vor sieben Jahren hatte sich ein seltenes Mercedes-Vorkriegs-Cabriolet des Oldtimerhändlers Classic Cars gegen 160 internationale Konkurrenten in einem Schönheitswettbewerb durchgesetzt. Jetzt verlässt der knallrote Oldtimer Dornstetten – und hat einen weiten Weg vor sich.
Dornstetten - Wie Alexander Köhnlechner von der Classic Cars Dornstetten GmbH berichtet, hat ein australischer Milliardär das rare Stück – ein Mercedes-Benz 320 Cabriolet A von 1937, das 2014 beim Internationalen Concours d’Elegance der Classic Gala Schwetzingen den ersten Platz in der Wertung Prix d’Elegance nach Dornstetten geholt hatte – erworben.
Bevor der Oldtimer auf die Reise geht, haben Experten der Universität Stuttgart das Cabriolet aufwendig auf Asbest geprüft. Denn wenn der australische Zoll bei einer Stichprobe in einem Fahrzeug Asbest findet, drohen Beschlagnahme und Verschrottung, weiß Köhnlechner und fügt hinzu: "Die Australier sind da halt etwas eigen."
Der nicht genannte Kaufpreis dürfte für den betuchten Käufer dennoch unter die Kategorie "Peanuts" fallen, denn der lässt gerade für geschätzte 500 Millionen Dollar die Titanic eins zu eins nachbauen, wie Köhnlechner berichtet. Der Milliardär will damit Kreuzfahrten veranstalten. Stapellauf soll im kommenden Jahr sein.
Betuchter Käufer lässt die Titanic nachbauen
Mit dem Cabriolet, das die Jury beim Internationalen Concours d’Elegance durch seine elegante Karosserie überzeugte, hatte der Oldtimerhändler aus Dornstetten vor sieben Jahren zum ersten Mal an einer derartigen Veranstaltung teilgenommen (wir berichteten). Schon angesichts der Premiere ein schöner Erfolg, befand Köhnlechner damals.
"Die Konkurrenz war mit Marken wie Maybach, Rolls-Royce und Bugatti schon beeindruckend", erzählte der Besitzer, der das Mercedes Sport Cabriolet mit dem kurzen Radstand "für höhere Kurvengeschwindigkeiten und weniger Gewicht" der internationalen Fachjury präsentiert hatte.
Zwei Jahre zuvor, 2012, war der leuchtend rote Oldtimer in Dornstetten angekommen. "So ein schönes und rares Stück ist auch für uns als professionellen Oldtimerhändler etwas Besonderes. Da haben wir es mit dem Verkauf nicht eilig", sagte Köhnlechner damals.
