Gewohnt knapp bekleidet: Miley Cyrus in der Lanxess-Arena in Köln. Foto: dpa

Ein Wunder, dass sie sich in ihren knappen Bühne-Outfits keinen Schnupfen holt: Bei ihrem Konzert in Köln zeigt Miley Cyrus wieder gewohnt viel Haut. Den Fans gefällt's.

Ein Wunder, dass sie sich in ihren knappen Bühne-Outfits keinen Schnupfen holt: Bei ihrem Konzert in Köln zeigt Miley Cyrus wieder gewohnt viel Haut. Den Fans gefällt's.

Köln - Ein ohrenbetäubendes, schrilles Kreischen der rund zehntausend, überwiegend weiblichen jungen Fans machte den Anfang - dann nahm die spektakuläre Show des US-amerikanischen Popstars Miley Cyrus ihren Lauf. Auf einer zungenförmigen Rutsche, die sich aus einem überdimensional an die Bühne projizierten Porträt der Sängerin herausschraubte, sauste die 21-Jährige in einem knappen Glitzerbody auf die Bühne, um sich am Montagabend beim ersten von zwei Deutschland-Konzerten ihrer weltweiten „Bangerz“-Tour von ihren Anhängern in der nicht ganz ausverkauften Lanxess Arena feiern zu lassen.

Der Ritt auf der roten Riesenrutsche blieb nicht das einzige aufwendige Element des knapp zweistündigen Auftritts. Schlag auf Schlag folgten die Einlagen der Show, die ein wenig wie ein überdrehtes Varieté-Programm wirkte. Von schrillbunten, über die Bühne tanzenden Plüschtieren über eine riesige Hundefigur - eine Reminiszenz an Cyrus’ kürzlich verstorbenen Hund Floyd - bis hin zum bunten Feuerwerk und Konfettiregen beim abschließenden „Party In The U.S.A.“ wartete nahezu jede Nummer mit einer neuen Überraschung auf.

Nicht zu bändigen

Immer wieder inszenierte sich Cyrus, die in den letzten Jahren einen Wandel vom braven Serien-Star („Hannah Montana“) zum skandalträchtigen Popstar hingelegt hat, als eine nicht zu bändigende Göre - stellvertretend hierfür steht ihr Song „Can’t Be Tamed“ („Nicht zu zähmen“) vom gleichnamigen Studioalbum, den sie auch am Montagabend sang.

Wiederholt zeigte sich Cyrus, die zuletzt mit ihrem Video „Wrecking Ball“, in dem sie nackt auf einer Abrissbirne schaukelt, für öffentliches Aufsehen gesorgt hatte, in eindeutigen, sexuell aufgeladenen Posen. Ein wenig erinnerte sie an die frühen Jahre von Popsängerin Madonna.

Ritt auf dem Riesen-Hot-Dog

Spektakulär flog sie gegen Ende des Programms auf einem Riesen-Hot-Dog reitend über die Bühne. Zuvor war sie leichtbekleidet in einer simulierten Orgie auf einem Riesenbett oder mit weit geöffneten Beinen sich auf einem goldenen Auto räkelnd zu sehen. Die Zuschauer forderte sie zum Zungenkuss auf - während der Ballade „Adore You“ wurden entsprechend knutschende Pärchen auf der Videoleinwand im Großformat gezeigt.

Musikalisch setzte die Sängerin insbesondere auf die Songs ihres aktuellen Albums „Bangerz“, mit dem sie in den USA und Großbritannien bereits den ersten Platz der Albumcharts erobert hat. Euphorischen Applaus erntete sie für ihre aktuellen Hits „We Can’t Stop“ und „Wrecking Ball“, die gegen Ende der Show zu hören waren. Zudem hatte Cyrus mehrere Coverversionen im Programm.

So spielte sie „Summertime Sadness“ von Lana Del Rey, „There Is A Light That Never Goes Out“ von der britischen Band The Smiths sowie den Beatles-Klassiker „Lucy In The Sky With Diamonds“.

Insgesamt bestimmte jedoch stärker die Show-Performance den Abend als die Musik. Bei den Fans kam dies gut an. Immer wieder überreichten sie der Sängerin Geschenke. Besondere Aufmerksamkeit widmete Cyrus einem aus Zuckerperlen zusammengesetzten Tanga, den sie anprobierte und dann wieder ins Publikum warf. Am Ende der Show ließen die jungen Fans als Dank für den Auftritt die Arena noch einmal mit einem lauten Kreischen beben.

Ein weiteres Deutschland-Konzert gibt Miley Cyrus am 6. Juni, dann ist sie in der Frankfurter Festhalle zu sehen.