Manuel Schaubrenner (links) und Stefanie Bühler haben Günter Brodowski zu sich ins „Studio“ eingeladen und ihn für die Zuhörer des Milchkännli-Radios interviewt. Foto: Bohnert-Seidel

Das Milchkännli-Radio ist mit dem ersten Lockdown ins Leben gerufen worden. In diesem Jahr sind zwar wieder alle Veranstaltungen uneingeschränkt möglich – das Radio wird trotzdem auf Sendung gehen. Mehrere Termine sind geplant.

Vom Läuter der Kirchturmglocken der Pfarrkirche St. Leodegar am Samstagabend bekommen Stefanie Bühler und Manuel Schaubrenner nichts mit. Sie sitzen vor ihren beiden Bildschirmen in närrischer Kleidung. Im dritten närrischen Jahr in Folge ist das Milchkännli-Radio auf Sendung. Geboren wurde es aus der Not heraus, als humorvolle Verbindungsachse in die Wohnungen der Narren während des allgemeinen Lockdowns. 2023 lässt sich die Fasent wieder ohne Einschränkungen feiern, aber das Milchkännli-Radio bleibt auf Sendung.

„Für alle ’Partypeople’, die heute noch unterwegs sind oder nach Friesenheim gehen, wünscht sich Julian ’Hoch die Hände Wochenende’“, sagt Bühler am Samstagabend mit einem Lächeln in ihr Mikrofon. Schaubrenner ergänzt: „Als eingefleischter Friesenheimer sage ich Euch, geht zum Guggefescht. Zu unseren Nachbarn. Stänglihocker und Driewili-Stampfer verbindet eine gute Narrenfreundschaft.“

Günter Brodowski zu Gast beim Radio

Seit 15.11 Uhr war das Milchkännli-Radio wieder auf Sendung. Obwohl die Fasent in diesem Jahr wieder proppenvoll mit Terminen ist, alle Feste mitgefeiert werden, bleibt das Milchkännli-Radio bestehen. Eingerichtet ist es bei Familie Kopf in der Weingartenstraße. Dort, wo Sohnemann Julian Kopf die Radio-Station zusammengetragen hat. Ein Tüftler und Fan der Elektrotechnik, der zudem ein Nutzerhandbuch geschrieben hat: „Technikanleitung für Dummies un die, die us de 80er kumme“. Einer der ersten Garde ist Günter Brodowski. Mittlerweile trägt er so ziemlich alle Orden, die ein Mitglied der Narrenzunft Stänglihocker nur tragen kann. Er ist an diesem Samstag Interviewpartner des Moderatorenteams.

In jedem Jahr gehen die Stänglihocker mit einem Motto in die Fasent. „Fasent früher und heute“, das packt ganz schön viel Geschichte. „Heute ist vor allem der Kommerz wesentlich größer“, stellt Brodowski während des Interviews fest. Hallen müssten gerichtet werden, weil es keine Wirtschaftsfasent mehr gebe. Verständnis habe er für Wirtschaften, wenn sie die Gasthäuser in der fünften Jahreszeit schließen. „In Oberschopfheim gibt es ja ohnehin keine Wirtschaft mehr“, so Brodwoski. Aufgeführt werden das Gasthaus Linde und Adler sowie das legendäre Bierhiesli. Dort, wo der Wirt eine Art Freifahrtschein gegeben habe, als er um 1980 mitteilte: „Nach der Fasent wird renoviert.“ Schon flogen am Fasentsdienstag die Heringe durchs Gasthaus, erinnert sich Brodowski – hält sich im Gespräch mit Bühler und Schaubrenner aber nicht lange mit seiner Rückschau auf.

Liederwünsche können eingereicht werden

Vielmehr zollt er seinen Respekt gegenüber der Narrenzunft, die mit einer starken Jugend, das Narrenrad am Laufen halte. Drei Termine hat er sich selbst für Oberschopfheim auf die Fahne geschrieben: „Am Schmutzigen Donnerstag wird Bohnesupp gekocht.“ Außerdem freue er sich auf den närrischen „Dorfowe“ und den Rosenmontag.“ Bühler schaut Brodowski mit seinen 72 Jahren an, bemerkt: „D´Fasent hält jedenfalls jung.“ – und bringt damit alle zum Lachen.

Die alten Stimmungslieder von früher und heute kommen über den Sender an die Zuhörer. Eines der Lieblingslieder aller Stänglihocker ist das Lied „Milchkännli-FM“, komponiert und gesungen von den „Rhinwaldsounds“ aus Kappel. Wer das Milchkännli-Radio hören will, kann dies übers Internet unter www.milchkaennlifm.airtime.pro tun. Auch Liedwünsche dürfen geäußert werden und können per Whatsapp an 0176/86 12 43 41  eingereicht werden.

Sendezeiten und Ehrungen

Ehrungen:
 Für die Entwicklung des Milchkännli-Radios wurden Stefanie Bühler und Till Armbruster im Jahr 2022 von Ortsvorsteher Michael Jäckle geehrt. In diesem Jahr setzt sich das Moderatorenteam wie folgt zusammen: Stefanie Bühler, Manuel Schaubrenner, Sabrina Hauser, Till Armbruster, Simon Reifenschweiler, Nicolas Vollmer mit Frieda und Oskar, Julian Kopf, Patrick Stortz, Johannes Krämer, Alois Oschwald, Peter Ehrhardt.

Sendezeiten:
Sonntag, 12. Februar, 10.31 bis 13.01 Uhr; Donnerstag, 16. Februar, 15.11 bis 17.31 Uhr; Samstag, 18. Februar, 16.11 bis 18.31 Uhr; Dienstag, 21. Februar, 12.31 bis 14.31 Uhr (Kinderradio).