Mikroplastik ist nicht nur eine Gefahr für Mensch und Natur, sondern auch eine potenzielle Einnahmequelle. So sieht es zumindest die Gemeinsame Fraktion aus Bürgeraktion und Grünen im Freudenstädter Gemeinderat. Die Idee: das Mikroplastik verklumpen und als Wertstoff verkaufen.
Mikroplastik steckt in vielen Kosmetik- und Hygieneprodukten – zum Beispiel in Zahnpasta, Peelings und Handwaschmitteln, wie auch das Umweltbundesamt berichtet. Und so gelangt das Mikroplastik oft ins Abwasser.
„Mikroplastik und Mikroschadstoffe belasten unsere Gewässer und stören das Gleichgewicht der Ökosysteme“, erklärte Elisabeth Gebele (BA) in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Und sie warnte: Das Mikroplastik reichere sich über die Nahrungskette auch im menschlichen Körper an.
Deshalb präsentierte sie im Rahmen der Haushaltsrede der gemeinsamen Fraktion aus Bürgeraktion und Grünen einen Lösungsvorschlag: „Ein gemeinwohlorientiertes Startup namens Wasser 3.0 hat sich dieser globalen Herausforderung angenommen“, erklärte Gebele. „Die Innovation besteht darin, Mikroplastik zum Beispiel im Abwasser aufzuspüren, zu größeren Einheiten zu verklumpen und damit als Wertstoff aus dem Wasser zu schöpfen.“
Das verklumpte Mikroplastik könnte verkauft werden
Sprich: Das gewonnene Plastik könnte verkauft werden. Kein ganz unwichtiger Punkt. Denn in Zeiten knapper Kassen, wird es immer schwieriger, neue Investitionen zu finanzieren.
„Laut unseren Recherchen könnte die Methode zur Verklumpung von Mikroplastik die Investitionskosten nach etwa drei Jahren amortisieren“, so Gebele. „Neben dem Benefit für die Umwelt könnten wir durch den Verkauf des verklumpten Mikroplastiks sogar einen kleinen finanziellen Ertrag erzielen.“
Ob diese Aussichten genügen, damit in der aktuellen Haushaltskrise der Gemeinderat die nötigen Mittel freigibt, bleibt abzuwarten. Die Abstimmung über den Antrag steht noch aus.