Rafet Cakir, seit über 20 Jahren selbstständiger Werkstattbetreiber und Vermieter, steht fassungslos vor den Trümmern seiner Mietwohnung in der Villinger Goldenbühlstraße: Eine Mieterin zahlte zunächst zuverlässig, stellte aber nach drei Monaten die Zahlungen ein und verschwand schließlich spurlos – zurück blieb eine zerstörte Wohnung.
Rafet Cakir ist seit über 20 Jahren mit seiner Kraftfahrzeug-Werkstatt in der Goldenbühlstraße selbstständig. Nebenher vermietet er an der gleichen Stelle acht Wohnungen, die er komplett renoviert hat. Dort hat sich nun allerdings ein Fall ereignet, der ihn fassungslos macht. Er berichtet von einer deutschstämmigen Mieterin, die nicht nur ihre Zahlungsverpflichtungen ignoriert, sondern auch erheblichen Schaden hinterlassen hat.
„Eine Dame kam zu mir, weil sie eine Wohnung suchte. Gegen 1000 Euro Kaution habe ich ihr die Wohnung dann vermietet. Drei Monate hatte sie auch die fällige Miete bezahlt“, erklärt Cakir.
Nach drei Monaten keine Miete mehr bezahlt
Doch dann begann das Drama. Nach den ersten drei Monaten stellte die Mieterin die Zahlungen ein. Trotz mehrerer Mahnungen blieb die Miete aus, und die Dame vertröstete den türkischstämmigen Vermieter immer wieder. „Sie hat mich immer auf die nächste Woche vertröstet. Bis es ein halbes Jahr rum war“, schildert Cakir. Schließlich suchte er rechtlichen Beistand. Ein Anwalt drohte der Mieterin mit einer Zwangsräumung. Kurz darauf war sie verschwunden.
„Wir hatten das erst gar nicht gewusst, bis die anderen Bewohner im Haus meinten, dass sie weg sei. Daraufhin bin ich in die offen stehende Wohnung rein“, berichtet der Vermieter. Was ihn dort erwartete, war erschütternd: „In der Wohnung sah es dann ganz übel aus. Überall lag Müll rum, die komplett neue Küche war zerstört, Türen kaputt, Eingangstür, Badtür, Boden kaputt, Wände zerstört. Sie war sogar der Erstbezug der Wohnung.“
Gesamtschaden in Höhe von mindesten 10.000 Euro
Nach Angaben Cakirs beläuft sich der Gesamtschaden auf mindestens 10.000 Euro. Er hatte das komplette Haus mit acht Wohnungen erst kürzlich umfassend renoviert. „Das sind 10.000 Euro für mich. Es gibt keine Versicherung dafür, auf dem Schaden bleibe ich sitzen“, klagt er an. Besonders frustrierend sei für ihn, dass die rechtlichen Mittel gegenüber derartigen Mietbetrügern begrenzt seien. „Was ich als Vermieter schade finde ist, dass man überhaupt keine Chance hat. Die Mieter haben so viele Rechte und wir Vermieter kaum welche. Das finde ich nicht in Ordnung. Da gehören andere Gesetze her“, fordert er.
Die Situation verschlimmerte sich zusätzlich durch mutwillige Beschädigungen. „Vor vier Wochen hat sie bereits die Eingangstür zum Haus durchgetreten. Das kann doch alles nicht wahr sein“, sagt Cakir entnervt. Da die Mieterin spurlos verschwunden ist, bleibt Cakir nur noch die Hoffnung auf eine gerichtliche Klärung. Die Polizei könne in diesem Fall wenig ausrichten, da es sich um zivilrechtliche Angelegenheiten handle.
Vermieter wünscht sich andere Gesetzeslage
Der Fall zeigt erneut, wie Vermieter oft auf erheblichen Kosten sitzenbleiben, wenn Mieter ihrer Verantwortung nicht nachkommen. Der geschädigte Vermieter appelliert daher an die Politik: „Es muss dringend eine Änderung der Gesetzeslage geben, damit Vermieter besser geschützt werden.“
Ob es in diesem Fall zu einer Aufklärung und einer Wiedergutmachung der verursachten Schäden kommen wird, bleibt abzuwarten. Die Chance dafür stehen aber sichtlich schlecht.