Die Mieten für Veranstaltungen im Kurhaus und im Kongresszentrum steigen. Foto: Archiv

Wer sich künftig für eine Veranstaltung im Kurhaus und Kongresszentrum einmieten will, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen. Die Preise haben sich in etwa verdoppelt.

Freudenstadt - Waren beispielsweise für den Kienbergsaal oder das Theater mit Bühne bislang 506 Euro fällig, sind es nun 1000 Euro. Die stellvertretende Tourismusdirektorin Carolin Moersch stellte die neue Preisliste in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Verwaltung, Tourismus und Soziales vor. Diese nahm die neuen Sätze zur Kenntnis.

Vorab sagte Oberbürgermeister Julian Osswald, dass man der Freudenstadt Tourismus nicht eine halbe Million Euro streichen könne, ohne andere Einnahmen in Aussicht zu stellen. Außerdem ständen die Sätze für die Vermietung in keinem Verhältnis mehr zu den Kosten. Es gebe also entsprechenden Handlungsbedarf.

60 Prozent der Fixkosten

In den vergangenen zwölf Jahren habe es keine nennenswerte Erhöhung gegeben, bis auf 2021: Da wurden wegen Corona zehn Prozent aufgeschlagen, allerdings ohne Kalkulation, sagte Carolin Moersch. Nun habe man aber nachgerechnet. Die Berechnungsgrundlage bezieht sich auf 60 Prozent der Fixkosten für das Kurhaus und das Kongresszentrum. Die anderen 40 Prozent entfallen auf die Veranstaltungen der Freudenstadt Tourismus.

Auch Garten betroffen

Vereine bekommen 20 Prozent Rabatt. Mehr sei aber nicht möglich, sagte Moersch. Sonst falle die Kostendeckung zu niedrig aus. Eine eigene Regel gilt übrigens für die Stadtkapelle wie Carolin Moersch auf zweifache Nachfrage aus dem Gremium bestätigte: Das Jahreskonzert der Stadtkapelle zählt als Eigenveranstaltung der Freudenstadt Tourismus.

Ob der Kurgarten weiterhin umsonst sei, fragte Anita Zirz (SPD). Für Gruppen, die sich dort für Qi-Gong oder Atemübungen treffen, bleibe der Garten weiterhin kostenlos, solange andere den Garten währenddessen nutzen können. Bei Veranstaltungen, bei denen die Türen zum Garten für andere geschlossen seien, würden allerdings Kosten fällig.

Eine andere Frage von Anita Zirz betraf Generalproben. Ob für diese ebenfalls der volle Satz zu zahlen sei, wollte sie wissen. Für Generalproben seien 50 Prozent des üblichen Satzes vorgesehen, antwortete die stellvertretende Tourismusdirektorin.

Wie die Mieter die Erhöhung aufgenommen hätten, fragte Carola Broermann. Einige hätten zu schlucken gehabt, trügen es aber mit. Zwei Veranstalter hätten abgesagt. Aber damit habe man gerechnet und die Veranstaltungen seien für die Freudenstadt Tourismus nicht relevant, antwortete Carolin Moersch. Die Preise lägen im Rahmen dessen, was in vergleichbaren Städten üblich sei.

Info: So entwickeln sich die Kosten

Der Kienbergsaal kostet künftig 1000 Euro pro Tag (Alter Preis: 506). In der Zwei-Drittel-Version liegt der Preis bei 700 (363), in der Ein-Drittel-Version bei 400 (253) Euro. Für das Foyer unten werden 200 (143), für das oben 150 (71,50) Euro fällig. Eine Ausstellungswoche in den beiden Kienbergfoyers kostet 600 (330) Euro.

Für das Theater und den Großen Kursaal sind jeweils 1000 (506) Euro fällig. 200 Euro extra kosten jeweils das untere und das obere Kurhausfoyer. Der Gerhard-Hertel-Saal kostet nun 400 (181,50) Euro.

Neu sind auch die Preise für das Kurszimmer mit 250 (99), das Spielzimmer mit 200 (60,50), das Kaminzimmer mit 150 (60,50) und das untere Kurhausfoyer mit 250 (143) sowie das obere mit 200 (143) Euro.

Die Ausstellungswoche im Kurhausfoyer kostet nun 600 (330) Euro.