Die Hegi-Metzg-Familie sagt auf Wiedersehen (von links): Sabine Münsch-Scheu, Martin Scheu, Sneschana "Schana" Krais (seit 1998 im Betrieb), Petra Schmid (seit 2019 im Betrieb), Rita Callies (seit August 1973 im Betrieb) sowie Rainer Münsch. Foto: Münsch

Es ist eine Nachricht, die viele in Bad Dürrheim erschüttern dürfte: Die Metzgerei Münsch schließt zum 31. Juli.

Bad Dürrheim - Dass dies ein nicht einfacher Schritt für die Eigentümerfamilie ist, wird deutlich, wenn man auf die Gründe blickt, die die Familie anführt. Investitionen in der Produktion, damit verbunden betriebswirtschaftliche Überlegungen und ein fehlender Nachfolger hätten Rainer Münsch nach längerem Überlegen zu diesem Schritt bewogen.

Das separate Catering- und Imbissgeschäft werden Sabine Münsch-Scheu, Martin Scheu und Rainer Münsch weiterführen.

Es ist ein echter Traditionsbetrieb, von dem sich die Kurstadt nun verabschieden muss. Die Metzgerei Münsch wurde am 4. August 1973 durch Artur Münsch in der Willmannstraße 8 eröffnet. Er hatte davor ein Pachtgeschäft in Tettnang, in Bad Dürrheim stand die Metzgerei zum Verkauf und er erhielt den Zuschlag von seinem Vorgänger, der Familie Zabler.

Zusammen mit seiner Frau Lore zog er nach Bad Dürrheim und baute sich die Existenz für seine Familie auf.

Die Gründe sind vielfältig

Rainer Münsch übernahm 2005 das elterliche Geschäft, seine Lehrzeit verbrachte er zu Hause, 1982 schloss er seine Lehre als Metzger ab, 1995 absolvierte er die Prüfung zum Metzgermeister. In den gesamten 48 Jahren, in denen das Geschäft bestand, wurden über 80 junge Leute als Fleischereifachverkäuferinnen und Metzger ausgebildet.

Schweren Herzens hat sich Rainer Münsch entschlossen, das Geschäft, das es seit 48 Jahren gibt, zu schließen, "doch die Situation erforderte dies". In den vergangenen Jahren wurden die Auflagen in der Lebensmittelbranche immer höher, was auch gerechtfertigt sei, aber für kleinere Betriebe, einen hohen betriebswirtschaftlichen Aufwand bedeute. "Auch jetzt würden hohe Investitionen anstehen und auch die Dokumentationen bezügliche Ware, Kühlraum und Heißtheke werden immer mehr", erklärt Rainer Münsch.

Die Imbisswagen wurden im Februar 2000 gekauft. Zunächst waren es nur ein Dutzend Einsätze über das Jahr gesehen, mittlerweile ist man bei über 150 Einsätzen. Mit diesen ist man auf dem Wochenmarkt in Villingen unterwegs, auf Krämermärkten und Open-Airs wie beispielsweise dem Kulturgärtle und dem Ferienzauber in Rottweil, auf dem man in diesem Jahr wieder vertreten ist und der am 28. Juli beginnt. Diesen Geschäftszweig wird man weiterhin betreiben, genauso wie das Catering für Firmen- und Familienfeiern, Sommerfeste und sonstige Gelegenheiten.