Die Traditionsmetzgerei Gühring in Rosenfeld schließt Ende November nach mehr als 93 Jahren. Foto: Gühring

In dritter Generation und nach mehr als 93 Jahren schließt die Metzgerei Gühring in Rosenfeld Ende November ihre Türen. Kurt und Marion Gühring bedauern diesen Entschluss mit Blick auf die vielen treuen Stammkunden.

Rosenfeld - Kurt und Marion Gühring übernahmen 2007 die Metzgerei von Vater Rolf und Onkel Helmut Gühring, sanierten das Gebäude und vergrößerten den Laden. Die frühere Gaststätte Hirsch wurde schon seit 1992 nicht mehr betrieben. An diesen Platz rückte nach dem Umbau der Imbiss-Bereich mit Sitzgelegenheit.

Die in den 1970er- und 1980er-Jahren angebotenen "Kalten Platten" entwickelten sich im Laufe der Zeit in ein immer aufwendigeres Catering, das die Wünsche der Gastgeber mit vielen Ideen und Kreationen erfüllte. Vor Corona war diese Sparte zu einem wichtigen Geschäftszweig des Unternehmens geworden.

Vielfältige Gründe für das Aus

Da das Ende der Pandemie Anfang 2021 nicht absehbar war, strukturierten Kurt und Marion Gühring das Unternehmen um. Inzwischen liegt das Augenmerk wieder verstärkt auf den selbst hergestellten Wurst- und Fleischwaren, auf den hausgemachten Salaten und dem Mittagstisch.

Die Gründe für das jetzige Aus sind vielfältig: Die ständig steigenden Energiekosten sowie immer höhere Preise bei den Rohstoffen, etwa bei Fleisch, Gewürzen, Därmen und Verpackung sowie deren Lieferkosten seien nicht mehr abzufedern, heißt es. Und weiter: "Handwerksbetriebe in dieser Größe werden zunehmend mit unnötigem Verwaltungsaufwand belastet und das in Zeiten von Fachkräftemangel, in der der Arbeitsschwerpunkt an anderer Stelle liegen sollte."

Schlechte Zukunftsaussichten

Die Zukunftsaussichten im fleischverarbeitenden Handwerk seien insgesamt eher düster. Hinzu komme noch die geplante Schließung des Schlachthofs in Balingen zum Jahresende. Längere Transportwege führten – außer zu höheren Kosten – auch zu einem Qualitätsverlust. Qualität und Frische – von der Rohware bis zum fertigen Produkt – waren dem Unternehmerehepaar schon immer besonders wichtig.

Nachfolger gewünscht

Kurt und Marion Gühring hätten sich für ihre langjährigen Mitarbeiter einen Nachfolger gewünscht, um die Arbeitsplätze in Rosenfeld zu erhalten. Einige der Beschäftigten sind schon seit der Geschäftsübernahme dabei. "Und alle waren immer mit großem Engagement und Einsatzbereitschaft bei der Arbeit", betonen die Gührings. Was mit der Ladenfläche und den Produktionsräumen geschieht, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen. Vorerst geht der Betrieb bis Ende November weiter.