Die US-amerikanische Rockband Metallica hat am Mittwochabend in Hamburg eine zweieinhalbstündige Show abgeliefert. Foto: dpa

Eindringliche Texte, druckvolle Gitarrenriffs und gigantische Technik: In Hamburg zeigt Metallica, warum sie eine der besten Bands der Welt ist. 45.000 Zuschauer feiern das Quartett über zweieinhalb Stunden.

Eindringliche Texte, druckvolle Gitarrenriffs und gigantische Technik: In Hamburg zeigt Metallica, warum sie eine der besten Bands der Welt ist. 45.000 Zuschauer feiern das Quartett über zweieinhalb Stunden.

Hamburg - Geht es nach Metallica, ist das Leben ein Wunschkonzert. Wo in der vergangenen Saison der HSV immer wieder seine Fans enttäuschte, erfüllen die Metal-Ikonen am Mittwochabend fast alle Erwartungen ihrer Besucher. Aus 140 Liedern haben die 45.000 Zuschauer im Vorfeld ihre Lieblingstitel ausgewählt - und so im Rahmen der „Metallica by Request“-Tour ihr ganz eigenes Hamburger Wunschkonzert kreiert.

Der Plan der US-Musiker geht auf: Mit dem ersten Lied „Master Of Puppets“ werden die Finger in die Luft gestreckt, beim zweiten Lied die Crowdsurfer über die Köpfe der Massen nach vorne getragen und spätestens bei der dritten Nummer haben sich die Pogo-Tänzer im Kreis aufgestellt. Die meisten sind eh schon aufgewärmt. Als Vorbands haben Ghost, Mastodon und Slayer der Menschenmasse in den schwarzen T-Shirts bereits eingeheizt.

Über 110 Millionen verkaufte Alben, neun Grammys - spätestens seit den 90er Jahren und der Öffnung für andere Musikstile gehört Metallica zu den besten Bands der Welt. Und in Hamburg beweist die Band eindrucksvoll, warum das so ist. Bei „Damage Inc.“ legt Kirk Hammett ein geniales Gitarrensolo hin. Dem steht Bassist Robert Trujillo mit seiner fesselnden Einlage in nichts nach.

Zweieinhalb Stunden rocken Metallica Hamburg

Dazu druckvolle Texte, eindringliche Riffs und gigantische Technik - der Show fehlt es an Nichts. Die Vielfalt der Musik zeigt sich auch bei den Tanzstilen. Wenige Meter neben den Pogotänzern legt ein Pärchen einen Walzer auf den Stadionboden. Zwischen den einzelnen Liedern werden die Metal-Ikonen nicht müde, die Bedeutung ihrer Fans zu unterstreichen. „Die Tour gibt es nur euretwegen. Ihr habt gesprochen, das ist Eure Wahl“, sagt der 50 Jahre alte Frontman. Für drei Männer dürfte der Abend spätestens danach unvergesslich werden: Sie stehen neben James Hetfield und kündigen die nächsten Songs an. Und der betont noch einmal gegenüber der Masse: „Ihr seid das fünfte Mitglied.“

Doch dafür müssen die Fans auch einiges tun. Weil der Online-Vote zwischen drei Liedern besonders knapp ausfiel, fordert Hetfield zur erneuten Stimmabgabe auf. Dieses Mal live im Stadion: Per SMS für 50 Cent. Das scheint die Fans nicht unbedingt zu stören. Immerhin mehr als 5000 abgegebene Stimmen zeigt das Barometer auf der Leinwand an - die meisten entfallen auf „Fuel“.

Nach zweieinhalb Stunden zeigt Metallica, dass das Lob an die Fans durchaus ernst gemeint ist. „Wir hatten Spaß mit Euch - Danke, dass ihr das Leben mit uns gefeiert habt“, sagt der Frontmann. Und statt sofort hinter der Bühne zu verschwinden, verabschieden sich Lars Ulrich, James Hetfield, Kirk Hammett und Robert Trujillo von ihren Fans, werfen Sticks und Plättchen in die Menge. Für die Zuschauer in den ersten Reihen dürften sich damit auch die letzten Wünsche erfüllt haben.