Beim Biologie-Praktikum schauten die Schüler durch das Mikroskop und entdeckten neue Welten. Foto: Fischer Foto: Schwarzwälder-Bote

Gymnasium Meßstetten öffnet seine Türen und gibt Einblicke

Von Judith Fischer

Meßstetten. Das Gymnasium Meßstetten hatte seine Türen geöffnet für interessierte Besucher, welche diese Schulform besser kennen lernen wollten.

"Es geht nicht um das Gymnasium Meßstetten", betonte Schulleiter Norbert Kantimm in seiner Begrüßungsrede am Tag des offenen Gymnasiums. Vielmehr gehe es allgemein um die Schulform "Gymnasium", um Bildung und um Bildungspolitik. Diese habe sich im Laufe der Zeit sehr verändert. Aus der Oberschule für eine privilegierte Minderheit sei die am häufigsten besuchte Schulform Deutschlands geworden.

20 Besucher nutzten die Gelegenheit, einen typisch gymnasialen Unterricht zu erleben. Die Organisatoren hatten mit mehr Resonanz gerechnet. Den Tag hatte eine Tübinger Schulleitergruppe initiiert und vorbereitet. Das Meßstetter Gymnasium hatte sich gerne angeschlossen. "Die Schulen wollen aufräumen mit alten Mythen, die das Gymnasium als Paukschule mit veralteten Methoden darstellen", betonte Kantimm.

Deshalb durften die Gäste verschiedene Unterrichte besuchen und ihre Fragen an Lehrer, Eltern und Schüler stellen. Im Deutschunterricht der Klasse acht lernten die Schüler, wie man ein gutes Argument verfasst. Im Musikunterricht tanzten die Kinder, und die elfte Klasse arbeitete sich im Physikunterricht in Kleingruppen durch einen Stationszirkel. Dabei machten die Schüler verschiedene Experimente zum Thema Kraft.

"Es ist uns wichtig, uns zu öffnen", so Lehrer Markus Haug. Die Eltern sind zufrieden mit dem Gymnasium Meßstetten, wie eine Umfrage ergab. Die meisten Kinder wollten freiwillig auf diese Schule und sie seien "nie überfordert". Kinder, die den leistungsmäßigen Ansprüchen des Gymnasiums gerecht würden, hielten den Leistungsdruck aus, auch wenn das G8 die Freizeit einschränke. In der Kursstufe müssten die Schüler allerdings schon einiges für die Schule tun, meinten die befragten Mütter. Sie sind sich sicher, dass ihre Kinder gut auf das Abitur vorbereitet würden.

Dabei helfen sich die Schüler gegenseitig: Ältere Schüler unterrichten als "Mathementoren" und bei der Ferienschule, die zwei Wochen vor Schulbeginn stattfand, die Jüngeren. Über diese Initiative freuen sich Eltern und Kinder. Auch die Schüler sind mit der Schule zufrieden: "Es ist gut", meinte ein Zwölfklässler. Besonders gefällt ihm die Art der Wissensvermittlung. In Meßstetten sollen viele Experimente und praktische Unterrichtseinheiten den Schülern das Lernen erleichtern. "Die Mehrzahl der Lehrer ist noch sehr jung, weshalb sie sich mit den Schülern auf einer Ebene befinden und wir uns gut auf das Abitur vorbereitet fühlen", so der Zwölftklässler. Auch das Angebot an Arbeitsgemeinschaften – etwa Schwimmen, Fußball oder Tanzen – sagt den Schülern zu.