Ungewöhnlicher Umzug: Ein Hubschrauber transportiert ein Flugzeug. Foto: Grimm

Der Düsenjäger F 84 F Thunderstreak ist von Meßstetten nach Stetten verlegt worden. Platz in der Militärgeschichte.

Meßstetten/Stetten a. k. M. - Selbst die mit militärischen Dingen bestens vertrauten Stettener dürften das Flugmanöver als einzigartig empfunden haben, das kürzlich am Himmel über der Albkaserne zu beobachten war: Ein Düsenjäger schwebte ein, an breiten Traggurten als Außenlast gehalten von einem Transporthubschrauber CH 53 der Bundesluftwaffe, in Richtung Lager Heuberg. Das sonderbare Tandem kam aus Richtung Meßstetten; wie vom pensionierten einstigen Truppenübungsplatzkommandanten Horst Dombrowski zu erfahren war, handelte es sich bei dem Jagdflugzeug im Schlepptau um die "Republic F 84 F Thunderstreak", die bis dato ihren Platz auf dem Gelände der Meßstetter Zollernalb-Kaserne gehabt hatte.

Die frühere Meßstetter und jetzige Stettener "Thunderstreak" ist eine von 450 Maschinen dieses Typs, die die Bundeswehr bereits 1957 gekauft hatte. Bis Mitte der 1960-er Jahre waren sie die wichtigste Waffe der Jagdbombergeschwader der Bundeswehr und der benachbarten NATO-Staaten – die Stettener Neuerwerbung gehörte seinerzeit zum Jagdbombergeschwader 34 der Luftwaffe und war am Standort Memmingerberg stationiert.

Und später in Meßstetten. Diesen Standort musste sie jetzt verlassen, da die Luftwaffe vom Geißbühl abzieht; dafür erhält sie nun einen Platz in der "Militärgeschichtlichen Sammlung des Standortes Stetten a. k. M.", und zwar vor dem Gebäude 73 nördlich der Landesstraße 197.

Gefürchtet wegen ihrer problematischen Flugeigenschaften

Wie Horst Dombrowski zu berichten weiß, betrug das zu transportierende Leergewicht des Düsenjägers immer noch 3,1 Tonnen, das frühere Einsatzgewicht lag bei 5,7 Tonnen. Die Piloten der Luftwaffe, so der ehemalige Standortälteste, hätten die F-84 wegen ihrer problematischen Flugeigenschaften gefürchtet; aufgrund ihres hohes Gewichts und des vergleichsweise schwachen Triebwerks sei es bei extremen Flugmanövern oft zu Ausfällen gekommen. "Trotzdem war sie rund zehn Jahre am Himmel über der Bundesrepublik zu sehen."

Weitere Einzelheiten kann man nach der für den 18. September vorgesehenen Eröffnung der Sammlung durch den Standortältesten, Oberstleutnant Udo Eckbrett, erfahren. Von da an ist die Sammlung auch für die zivile Öffentlichkeit zugänglich.