Rettung aus dem ersten Stock der Lea – wer vom Rauch am Verlassen des Hauses gehindert wurde, musste über die Leiter herabsteigen. Das Bild oben zeigt den Verbandsplatz, unten sieht man gerettete Lea-Bewohner. Fotos: Lissy Foto: Lissy

Atemschutzträger suchen nach Vermissten und Verletzten. Gute Zusammenarbeit mit DRK.

Meßstetten - Übungsannahme bei der Großübung der Meßstetter Gesamtwehr: In zwei Gebäuden der Landeserstaufnahmestelle (Lea) brennt es. Von 90 Personen haben sich viele ins Freie gerettet, 23 sind verletzt oder vermisst. Sie müssen gesucht und gerettet werden.

Die Alarmierung war um 16.15 Uhr erfolgt: unmittelbar danach rückten 110 Wehrmänner mit 14 Fahrzeugen zum Einsatz aus. Hinzu kamen sechs DRK-Fahrzeuge und mehr als 20 Sanitäter aus den Ortsvereinen Meßstetten, Tieringen-Hausen, Obernheim-Oberdigisheim und der Schnellen Einsatzgruppe (SEG) Tailfingen. Zunächst eilten zahlreiche Sicherheitskräfte in die Gebäude 13 und 14, um die von Flüchtlingen dargestellten Bewohner zu warnen und ins Freie zu bringen – wem der Weg versperrrt war, der stand an den Fenstern und machte sich durch Winken und Rufen bemerkbar.

Als nächstes suchten Atemschutzträger der Feuerwehr nach Vermissten und Verletzten; diese wurden über Steckleitern und die große Drehleite nach draußen und danach zum Verbandsplatz gebracht. Dort wurden sie auf Tragen gelegt und versorgt; dank der Hilfe der Dolmetscher klappte die Verständigung mit den "Opfern" gut. Zu den Zuschauern, welche diese Aktionen verfolgten, zählten Bürgermeister Frank Schroft, der Erste Landesbeamte Matthias Frankenberg, der stellvertretende Kreisbrandmeister Heinz Rieber, Lea-Leiter Frank Maier und zahlreiche Gemeinderäte. Geleitet wurde der Einsatz vom Meßstetter Gesamtkommandanten Matthias Schwarz, vom Meßstetter Abteilungskommandanten Holger Herrmann sowie den Abteilungskommandanten Harald Stein (Hartheim), Jürgen Marienfeld (Heinstetten), Dominik Gemlin (Hossingen), Andreas Link (Tieringen), Bernd Zahner (Oberdigisheim) und Alexander Maurer (Unterdigisheim).

Bei der Manöverkritik im ehemaligen Offizierskasino zog zunächst Frank Maier ein positives Fazit – der Lea-Leiter verwies darauf, dass es dank der geringen Belegung der Lea möglich gewesen sei, zwei unbewohnte Gebäude zur Verfügung zu stellen. Bürgermeister Schroft zeigte sich von dem geordneten Zusammenwirken aller Einsatzkräftebeeindruckt und zollte ihnen Lob und Anerkennung.

Stadtbrandmeister Matthias Schwarz resümierte, dass dies eine riesengroße Übung gewesen sei, wie sie sonst nie stattfinde – alles habe sehr gut geklappt. Beeindruckt zeigte sich auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Heinz Rieber – er merkte aber an, dass die Kommunikation ohne Dolmetscher viel schwieriger gewesen wäre. Der Meßstetter Abteilungskommandant und Einsatzleiter Holger Herrmann bekam neben dem Lob für die erfolgreiche Zusammenarbeit aber auch kritische Hinweise zu hören – etwa auf die Funkverbindung, die nicht reibungslos funktioniert hatte, und auf die leicht überlasteten Hydranten – ihretwegen sei weniger Wasser zur Verfügung gestanden.

Positive Kritik kam vom DRK-Bereitschaftsleiter Jörg Löffler, der die Übergabe der Verletzten lobte. Die Zusammenarbeit zwischen der Feuerwehr, den Bediensteten der Lea und dem DRK sei vorbildlich gewesen.