Die beiden Meßstetter Gymnasiasten Elisabeth Wernet und Johannes Hees beeindrucken bei "Norway.Today"

Von Lina Hirschoff Meßstetten. Es ist ein überzeugendes Schauspiel um den Sinn des Lebens: Zwei Schüler des Gymnasiums Meßstetten haben das Zwei-Personen-Stück "Norway.Today" aufgeführt.Vor einem gefüllten Saal gaben Elisabeth Wernet als Julie und Johannes Hees als August das Stück "Norway.Today" zum Besten.

Das Zwei-Personen-Werk meistert die Gratwanderung zwischen Humor und Ernst und thematisiert dabei Suizid, Internetbekanntschaften, Lebensmüdigkeit, Lebensmut und auch den Konflikt zwischen realer und virtueller Welt.

Die zwei Jugendlichen wollen sich von einem Felsen stürzen

Die beiden Jugendlichen Julie und August haben beide das gleiche Ziel, wenn auch aus verschiedenen Gründen: Sie wollen sich das Leben nehmen. Igor Bauersima, aus dessen Feder das Stück stammt, beruft sich dabei auf eine wahre Begebenheit. In einem Internetforum für Suizidgefährdete lernen die beiden sich kennen, und Julie überredet August dazu, es gemeinsam zu tun. Ein 600 Meter hoher Felsen am Lysefjord in Norwegen soll für beide das Sprungbrett in den Tod sein.

Dort angekommen, fangen die beiden endlose Diskussionen über den Sinn und den Unsinn des Lebens an. Ist alles nur ein riesiger "Fake" oder einfach nur schräg? Ist das, was ist, oder das, was wir denken, was ist?

Auf philosophische Weise und doch sehr unterhaltsam reflektieren und diskutieren Julie und August, warum es sich lohnt, zu springen.

Er ist eher depressiv, wohingegen sie sich als glücklichen Menschen bezeichnet und dennoch ihren Suizid begründen kann. Im nächtlichen Schein eines Polarlichts entdecken die beiden jedoch etwas vollkommen Neues: Die Liebe und die Natur. Beim Drehen ihrer Abschiedsvideos wird den beiden dann klar, dass ihnen die Gründe für den Selbstmord abhanden gekommen sind, und schlussendlich vernichten sie nicht sich selbst, sondern das Videomaterial, das ihre Suizidgedanken beweist.

Die Darsteller setzen Emotionen und Charaktere gut um

Die Emotionen und sehr außergewöhnlichen Charaktereigenschaften von Julie und August setzen die Darsteller sehr überzeugend und unterhaltsam um. Das Publikum zeigte sich begeistert von der schauspielerischen Leistung der beiden sowie vom technischen Aufwand, den die Helfer bewältigten. Unter anderem wurden die Bilder, welche die Videokamera beim Drehen der Abschiedsvideos liefert, großflächig in den Hintergrund projiziert.

Der Schulleiter des Gymnasium, Oswin Angst, dankte den Akteuren sowie Marc Peter, der die Regie übernommen hatte, und allen weiteren Beteiligten, die hinter den Kulissen zum Gelingen des Abends beigetragen hatten.