Jürgen Stengel und Horst Völkle bei ihrer Pilgertour auf dem Jakobsweg. Foto: Stengel Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Jürgen Stengel und Horst Völkle fahren mit dem Fahrrad von Genf nach Pamplona

Zu Fuß und mit dem Fahrrad hat Jürgen Stengel den Jakobsweg von Meßstetten bis Santiago de Compostela gemeistert.

Meßstetten. Alles begann 2010. Damals wanderte Stengel erstmals den Jakobsweg von Pamplona bis nach Santiago de Compostela. Danach war er vom "Jakobsweg-Virus" infiziert und entschloss sich 2013, die Lücke bis nach Meßstetten zu schließen.

So wanderte er über Beuron, Meßkirch, Konstanz und den Vierwaldstätter See bis nach Genf. Allerdings fehlten dann immer noch 1200 Kilometer bis zur Vollendung der Strecke. Da dies zu Fuß einen enormen Zeitaufwand bedeutet hätte, entschied er sich, den letzten Teil des Wegs bis Santiago mit dem Fahrrad zu bewältigen.

Zusammen mit seinem langjährigen Freund Horst Völkle aus Täbingen brach er in die Schweiz auf, um später Südfrankreich und die Pyrenäen zu durchqueren. Mit dem Zug ging es zunächst nach Genf. Dort hatten sie einen Tag lang Zeit, um die Stadt zu besichtigen. Sie besuchten das Büro der Vereinten Nationen und das Reformationsdenkmal. Zudem bestiegen sie den Turm der Kathedrale, von dem aus man einen herrlichen Blick auf den Genfer See hat. In der Kathedrale erhielten sie ihren ersten Stempel. Die Stempel erhält man auf dem Jakobsweg in den meisten Städten; sie dienen als eine Art Fahrtenbuch. Allerdings erhalten die Pilger in Frankreich, im Gegensatz zu Portugal und Spanien, in kaum einer Kirche einen Stempel.

Die Tour führte die Zwei dann durch Südfrankreich. Einige ihrer Etappen waren Bestandteil der diesjährigen Tour de France. So waren Stengel und Völkle bei "Le Puy", "Aubrac" und im "Massive Central" unterwegs, bevor die Weltelite der Radler die Strecken befuhr.

In Saint Jean Pied de Pont, am Fuße der Pyrenäen, fuhren sie standesgemäß durch das Jakobstor, an dem die Pilger ihre Reise nach Santiago beginnen. Abschluss der Pilgerfahrt war in Pamplona im nordspanischen Baskenland. Die Stadt ist bekannt für ihr Stierkampfspektakel. Insgesamt fuhren die beiden Pilger 1200 Kilometer weit und hatten dabei rund 14 000 Höhenmeter zu bewältigen.

Im Achtbett-Zelt auf dem Campingplatz

Übernachtet haben sie bei der Tour in der Regel in Pilgerherbergen und Privatunterkünften, aber auch in einem Achtbett-Zelt auf einem Campingplatz, in einem Mobile-Home und sogar im Kloster von Conques.

Nebenbei unterstützten die beiden Pilger eine Spendenaktion für die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen".

Dabei konnte für jeden gefahrenen Kilometer gespendet werden. Letztendlich kamen so 2538 Euro zusammen, die nun bedürftigen Menschen zugute kommen.