Ihr Publikum restlos begeistert hat die Musikkapelle Heinstetten bei ihrem Weihnachtskonzert Foto: Lissy Foto: Schwarzwälder-Bote

Weihnachtskonzert: Die Musikkapelle Heinstetten nimmt ihre Gäste auf eine musikalische Reise mit / Breites Repertoire

Mit monumentaler Ausdruckskraft hat die Musikkapelle Heinstetten mit ihrem Weihnachtskonzert in der voll besetzten, weihnachtlich dekorierten Festhalle, einen perfekten und würdigen Konzertabend geboten.

Meßstetten-Heinstetten. Zu dem prachtvollen und voluminösen Auftakt dieses abwechslungsreichen und zu Herzen gehenden Konzertes spielte die Musikkapelle unter der Leitung ihres Dirigenten Thomas Moosbrucker die "Festliche Ouvertüre" von Bedrich Smetana nach einem Arrangement von Karel Bélohoubek, wodurch das Publikum in erwartungsfrohe Stimmung über die weiteren musikalischen Beiträge versetzt wurde. Moderator Felix Steidle trug zu den Musikstücken ausführliche Erklärungen vor.

So auch zu dem folgenden Stück "La Gazza Ladra – Die diebische Elster", einer Mischung aus Ouvertüre und Oper, in dem die melodramatische Geschichte, in der eine kleine diebische Elster das Leben einer jungen unschuldigen Frau rettete, erzählt wird. Dies haben die Instrumentalisten, vor allem die Klarinetten und die Querflöten mit ihren hellen Klängen in musikalischer Darstellung zum Ausdruck gebracht.

Das entzückte Publikum wurde dann auf eine aufregende Zeitreise bei der Entstehung eines neuen Dorfes, "The new village", mitgenommen. Hierzu hatte Steidle die Gemeinde Heinstetten mit Schule, Kirche und einem regen Gemeindeleben als Beispiel aufgeführt. Auf diesen musikalischen Beitrag, bei dem die Musiker besonders gefordert waren, und mit dem sie beim Kreismusikfest das Prädikat "Hervorragend" errungen haben, sind sie besonders stolz.

Wie ein armer, geschundener Sklave sich im antiken Rom zur Wehr setzte und am Ende mächtiger als der Kaiser wurde, das erzählten die Musikanten in feiner Abstimmung der virtuos aufspielenden Instrumentalisten mit dem Stück "Gladiator".

Wenn die Herzen der Zuhörer auch schon höher geschlagen haben, so versprach Felix Steidle, dass sie bei dem nächsten poppigen Medley "Phil Collins Live" mit vielen bekannten Werken wie "Something Happened on the Way to Heaven", "A groovy kind of Love", "Easy Lovers" und "Take me home" zu einem noch höheren „Herz-Speed“ kommen würden.

Dieses wundervoll arrangierte Weihnachtskonzert wurde mit dem Bravourstück für Trompete "Silberfäden" abgerundet. Dabei galt die ganze Aufmerksamkeit dem Solisten Martin Steidle, in Musikerkreisen der "Teufelszungentrompeter" genannt, der mit großer Hingabe auf seiner Trompete die "Silberfäden" schwingen ließ und sie in goldene Klänge verwandelte.

Ihm, wie allen Musikern, wurde stürmischer Applaus zuteil, mit dem auch eine Zugabe gefordert wurde. Diesem Wunsch kam das Orchester gerne nach und erfreute das aufmerksame Publikum mit dem "Astronautenmarsch" wonach zum Ende noch das obligatorische Weihnachtslied "Stille Nacht" ertönte und die Gäste auf das bevorstehende Christfest einstimmte.

Nicht nur die aktiven Musiker wussten das prächtig mitgehende Publikum zu begeistern, sondern zuvor auch die Jugendkapelle, die unter der Leitung von Katja Steidle mit der Ouvertüre "Celebration and Song" einen perfekten Start in diesen gelungenen Konzertabend geboten hatte.

In fünf Sätzen entführten die jungen Musiker, wo erstmals Jannik Buhl am Schlagzeug ein Konzert bestritt, die Besucher zu einem Bummel auf dem Rummel. Im ersten Satz waren die Melodien bekannter Märsche der historischen "Kirmesorgel", so auch der Titel dieses Satzes, besonders von den Klarinetten, dem Keyboard und Xylofon dargestellt, zu hören.

Langsam ging es mit dem "Riesenrad" in luftige Höhen um einen herrliche Ausblick zu genießen. Gruselig und gespenstisch ging es in der Geisterbahn zu, das die jungen Musiker mit schrägen Tönen und dem Rascheln mit den Notenblättern hervorragend umzusetzen verstanden. Nichts für schwache Gemüter war die Fahrt mit der "Achterbahn" die von schwindeliger Höhe in die Tiefe raste. Beim Fahren mit dem "Autoscooter" waren die Zusammenstöße nicht vermeidbar, aber von den Musikanten ohne Hindernis vorgetragen.

Das Publikum war hingerissen und freute sich schon auf den nächsten von der Moderatorin Svenja Schledzewski angekündigten Titel "The magic of Harry Potter", mit dem die Besucher im musikalischen Geleit zusammen mit dem berühmtesten Zauberlehrling auf seine Abenteuer gegen das Böse mitgenommen wurden.

Dirigentin Katja Steidle verbringt zwei Monate in Südafrika

Einen ganz besonderen Bezug hatte das abschließende Stück "We are the world" zu der Dirigentin Katja Steidle. Sie verbrachte zwei Monate in einer Schule in Südafrika, wo sie mit den Sorgen und Nöten der Kinder konfrontiert wurde. Als sie in einem Taxi fuhr, stimmte der Fahrer dieses Lied an und bald sangen es alle mit. Das inspirierte Katja Steidle dazu, dieses Lied, abgewandelt auf "Juka Heinstetten for Africa" beim Weihnachtkonzert zu spielen, um damit ein musikalisches Statement gegen Kinderarmut und Fremdenhass, aber für die Gleichberechtigung und Toleranz zu setzen. Bei diesem unter die Haut gehenden Stück setzten sich einzelne Solisten stark in Szene.

Brausender Applaus forderte eine Zugabe. Diesem Wunsch kam die Juka Heinstetten gerne nach und hat sich mit dem schwungvollen Musikstück "4D Blues" und einem tollen musikalischen Arrangement, für das sich die harte Probenarbeit voll bezahlt machte, verabschiedet.