Bürgerinitiative will sich weiter einbringen

Meßstetten. Wie es weiter gehen soll, nun, da sie ihr Ziel erreicht hat und kein Großgefängnis in Meßstetten gebaut wird, hat die "Bürgerinitiative für ein lebenswertes Meßstetten ohne JVA" bei ihrem jüngsten Treffen besprochen und Bilanz des massiven Protests gezogen, der sich in wenigen Wochen gegen die Pläne formiert hatte, eine Justizvollzugsanstalt (JVA) anzusiedeln.

"Was die BI von Mai bis Juli erreicht hat, ist beeindruckend und dem enormen Aufwand vieler Mitglieder geschuldet", bilanziert Tobias Conzelmann. "Die Verantwortlichen der Stadt Meßstetten sollten stolz sein, so engagierte, motivierte und kreative Bürger in ihren Reihen vorzufinden. Wir sind hoffnungsfroh, dass der neue Bürgermeister es verstehen wird, diese Kräfte zu mobilisieren und für eine lebenswerte Zukunft in Meßstetten zu aktivieren."

Denn mit dem Thema JVA sei es nicht getan – auch in Sachen bürgerschaftliches Engagement für die Flüchtlinge oder im Widerstand gegen die Pläne der NPD, das "Waldhorn" zu erwerben, werde deutlich, wie viele Menschen in Meßstetten sich einbrächten. Dass bisher keinerlei Wertschätzung von offizieller Seite gekommen sei, "stimmt uns sehr nachdenklich", so Conzelmann.

An ihrem Ziel, keine JVA in Meßstetten zu bekommen, will die BI festhalten: "Was passiert, falls die Rottweiler Bürger die JVA am Standort Esch ablehnen, müssen wir abwarten", so Conzelmann. "Bevor nicht der erste Stein in Rottweil verbaut ist, ist Meßstetten auch nicht aus dem Rennen – schließlich gehört das Kasernengelände dem Bund und nicht der Stadt."

Bedarf sieht die BI bei der Stadt, "das Heft des Handelns in die Hand zu nehmen und eine sinnvolle Nachnutzung der Kaserne ernsthaft anzugehen". Die Bürgerinitiative will sich gegebenenfalls wieder aktivieren. Sollte der neue Bürgermeister "unsere Ideen, unser Know-How und die bereits vorhandenen Netzwerke einzelner Mitglieder" im Zuge der Konversionsentwicklung nutzen wollen, "stehen wir gerne bereit und bieten unsere Mitarbeit an".

Das Bündnis gegen eine Landesgeschäftsstelle und ein Schulungszentrum der NPD in Meßstetten will die BI durch die Weitergabe von Informationen an ihre Mitglieder unterstützen und fordert alle Meßstetter dazu auf, "die Stimme zu erheben und sich für die eigene Überzeugung einzusetzen": "Wir sind überzeugt, dass in unserer Stadt noch viele Talente und viel positive Energie schlummern."