Stabwechsel im Gymnasium (von links) Gabriele Kantimm, der neue Leiter Norbert Kantimm, Susanne Pacher, der scheidende Schulleiter Oswin Angst und seine Frau Claudia Münz-Angst. Fotos: Lissy Foto: Schwarzwälder-Bote

Gymnasium Meßstetten verabschiedet Schulleiter Oswin Angst / Mehr Raum und ein höheres Niveau

Von Werner Lissy

Meßstetten. Aus aller Munde erfuhr Oberstudiendirektor Oswin Angst bei seiner Verabschiedung Anerkennung für seine 28-jährige Tätigkeit als Leiter des Progymnasiums, das er zum Vollgymnasium aufgebaut hat.

Bevor Susanne Pacher, Abteilungspräsidentin im Regierungspräsidium Tübingen, Oswin Angst seine Verabschiedungsurkunde aushändigte, ging sie auf den Werdegang des "freundlichen, humorvollen und an Zivilcourage nicht armen Pädagogen" ein, der mit viel Engagement und Einsatzfreude seine Pflichten wahrgenommen habe. In der "Ära Angst" seien mit dem Schulhausanbau schwere Zeiten gemeistert worden, und alles habe sich sehr gut und sehr vorbildlich entwickelt.

Bürgermeisterstellvertreter Alfred Fauser bezeichnete Ansgt als eine der prägenden Figuren des Gymnasiums, das einen ausgezeichneten Ruf und ein hohes Niveau erlangt habe. Angst habe sich Autorität, Ansehen und Respekt erarbeitet und – eine optimale Schule vor Augen – viel Herzblut investiert, sagte Fauser. Der Staffelstab, den Angst an seinen Nachfolger Norbert Kantimm übergab, symbolisiere, dass dieser die Schule in ausgezeichnetem Zustand übernehme und den von seinem Vorgänger erarbeiteten Vorsprung halten oder sogar weiter ausgebaut könne.

"Eine solch gute Schule muss man im Umkreis lange suchen"

Lange suchen müsse man im Umkreis, um eine so gute Schule zu finden, betonte der geschäftsführende Schulleiter der Meßstetter Schulen, Günther Fechner. Auf die "vehemente Nachhaltigkeit" seiner Arbeit dürfe der künftige Ruheständler sehr stolz sein, sagte Fechner und überreichte Angst einen Gutschein.

Den Jaguar von Oswin Angst machte Elternbeiratsvorsitzender Daniel Götting zum Thema: Ihn habe er als kleiner Junge gesehen und sich gedacht: "Wenn ich groß bin, werde ich Lehrer." Angst sei ein Lehrer und Schulleiter gewesen, der nie den Überblick verloren und die Schule nicht nur geographisch auf hohes Niveau gebracht habe. Im Namen des Elternbeirates wünschte ihm Götting einen "spannenden und erfüllten Ruhestand" und schenkte ihm Tickets für ein Krimidinner.

Die Initialen von Oswin Angsts Namen seinen wie Anfang und Ende, und zu jedem weiteren Buchstaben hatte Personalrätin Dorothee Müller eine Beschreibung des Namensträgers. Schwer falle der Abschied vom warmherzigen, innovativen, gastfreundlichen, sorgfältigen und tatkräftigen Schulleiter, dem Müller ein Mosaikbild überreichte, das ihn am Schreibtisch zeigt. Den großen Dank der Schüler übermittelte die Schülersprecherin Judith Hauser: für eine stets offene Tür, ein stets offenes Ohr und für die Möglichkeit, in Meßstetten das Abitur zu machen.

"Ein schönes Gefühl ist das, so gelobt zu werden", freute sich Oswin Angst und ließ Stationen seines Arbeitslebens revue passieren, darunter die Um- und Anbauten am Gymnasium. Daran sei auch die Stadt maßgeblich beteiligt gewesen, wofür Angst das Lob zurückgab. Einen Seitenhieb in Richtung Bürgermeister Lothar Mennig konnte sich Angst allerdings nicht verkneifen: "Herr Fauser, wenn Sie Schultes wären, wäre ich noch fünf Jahre geblieben", sagte er scherzhaft.

Mit seinem Ausscheiden hinterlasse er eine Stätte, nach der sich so mancher Schüler sehne – eine "Angst-freie" Schule. Seinem Stellvertreter und Nachfolger Norbert Kantimm gab er herzliches "Glück auf" mit auf den Weg.

Mitgestaltet wurde die Feier von Vera und Patrizia Bieber, Steffen Berger, Benedikt Hees, Daniel Klötzl und Oliver Schön mit musikalischen Leckerbissen, ehe beim Stehempfang noch interessante Gespräche geführt wurden.