Willi Sauter † Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Nachruf: Willi Sauter stirbt mit 87

Bärenthal. Willi Sauter, Gründer und Seniorchef der Firma Sauter Drehteile Bärenthal GmbH & Co. KG ist im Alter von 87 Jahren gestorben.

Seine Familie stammte aus Unterdigisheim, wo Sauter als ältestes von acht Kindern aufwuchs und wo sein Vater Wilhelm ein Elektrogeschäft führte. Bei ihm ging Willi Sauter in die Lehre und gründete – inzwischen Elektromeister – 1956 in der Garage seines Schwiegervaters in Bärenthal seine Drehteilefabrik, die mit 120 Mitarbeitern heute der größte Arbeitgeber im Ort ist. Mit seiner Frau Klara, geborene Ströbel, und seinen drei Kindern Gerald, Susanne und Rolf, die ihn zum siebenfachen Großvater gemacht haben, wurde Sauter in Bärenthal sesshaft und gehörte dort zu den angesehensten Bürgern der Gemeinde.

"Dem Verstorbenen sind wir zu außerordentlichem Dank verpflichtet. Er hinterlässt in unserer Gemeinde eine große Lücke. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten, sein menschliches Wesen werden wir vermissen", betont Bürgermeister Tobias Keller.

Das Unternehmen, das Willi Sauter 2003 an seine drei Kinder übergab, führen nach dem Tod seines Sohns Gerald vor zwei Jahren seine Tochter Susanne Schäfer und sein Sohn Rolf Sauter. Die Firma ist Marktführer im Bereich der Herstellung von Präzessionsteilen, von denen einige sogar schon bei einer Mond-Mission verwendet wurden.

Willi Sauter war Gründungsmitglied des Verbands der Drehteilehersteller Heuberg und Umgebung, bei der CDU in mehreren Funktionen tätig, lange Mitglied des Verwaltungsrats der Kreissparkasse Tuttlingen sowie Träger der Stauffer-Medaille, des Wirtschaftsordens des Landes Baden-Württemberg sowie der Silbernen Verdienstmedaille der Gemeinde Bärenthal.

Vor sieben Jahren hatte Willi Sauter in der Jubiläumsausgabe des Schwarzwälder Boten zum 175-jährigen Bestehen davon erzählt, wie er zu seinem ersten eigenen Geld gekommen war: Die Nationalsozialisten hatten seinem Vater – einem entschiedenen Nazi-Gegner – die Kinderbeihilfe gestrichen, weil er sich geweigert hatte, sein Abonnement des Schwarzwälder Boten zu kündigen und stattdessen das regimekonforme Blatt "Der Wille" zu lesen. Die Redakteure des Schwarzwälder Boten hatten darauf hin für die Familie gesammelt – Ersatz für die Kinderbeihilfe – und zudem dafür gesorgt, dass sie der Familie wieder gezahlt wurde. Jedes der Kinder erhielt damals zudem fünf Reichsmark von einem Redakteur.

Beigesetzt wird Willi Sauter am Mittwoch, 1. März, auf dem Friedhof Bärenthal; die Trauerfeier beginnt um 13.30 Uhr. Es folgt das Requiem in der Pfarrkirche.