Das Gelände der ehemaligen Bundeswehrkaserne aus der Vogelperspektive. Foto: Sauter

Datum war bei Inbetriebnahme der Lea vor etwas mehr als einem Jahr vertraglich fixiert worden.

Meßstetten - Im Rahmen des Besuchs der Meßstetter im baden-württembergischen Staatsministerium wurden in der Villa Reitzenstein verschiedene Themen rund um die LEA besprochen. Mit dabei waren neben Bürgermeister Lothar Mennig der stellvertretende Bauamtsleiter Thomas Faigle sowie die Stadträte Doris Vivas, Elke Beuttler, Andreas Weissmann und Oliver Rentschler.

Die für die Meßstetter wichtigste Botschaft: Die Lea wird trotz der anhaltend hohen Zahl an Flüchtlingen Ende 2016 geschlossen. Dieses Datum war bei Inbetriebnahme der Lea vor etwas mehr als einem Jahr vertraglich fixiert worden; nicht alle wollten indes glauben, dass es tatsächlich so kommen wird.

Angesprochen auf immer größer werdende Bedenken sagte Staatssekretär Murawski, dass die laut Vertrag vorgesehene Befristung auf Ende 2016 und damit die Schließung der Lea nach wie vor eingehalten werde. Zudem versicherten Wolf-Dietrich Hammann, Leiter des Integrationsministeriums, und Murawski, dass trotz der hohen Flüchtlingszahlen alles daran gesetzt werde, die aktuelle Überbelegung der Lea in Meßstetten so schnell wie möglich zu reduzieren. Dies sei auch notwendig, um die ehrenamtlichen Helfer zu entlasten, aber auch, um den Betrieb in der Erstaufnahmestelle selbst wieder in geordnete Bahnen zu lenken.

Hierzu soll laut Murawski und Hammann neben der Eröffnung weiterer neuer Erstaufnahmeeinrichtungen im gesamten Land auch die neue Registrierungszentrale in Heidelberg beitragen, wo allein rund 10 000 Plätze für Flüchtlinge geschaffen worden sind.

Trotz des "Drehkreuzes" in Heidelberg soll sich an der Zusammensetzung der Herkunftsländer der in Meßstetten untergebrachten Flüchtlinge nichts ändern. Das heißt, dass auch in der Zukunft vorwiegend Menschen aus dem Bürgerkriegsland Syrien, dem Irak und aus Afghanistan in Meßstetten Unterkunft finden.

Stadtrat Oliver Rentschler regte an, angesichts von derzeit rund 900 Kindern und Jugendlichen die Kinderbetreuung auf dem Kasernenareal deutlich auszubauen, da die Kapazitäten in den bisherigen Räumen längst an ihre Grenzen gestoßen seien. So könnten aktuell nur rund 50 bis 60 Kinder in zwei Gruppen in der Kinderbetreuung der Lea aufgenommen werden, obwohl der Bedarf viel größer sei.

Auf Nachfrage wies Hammann zudem darauf hin, dass an dem vertraglich fixierten "Lea-Privileg" für den Zollernalbkreis nicht gerüttelt werde. Davon profitieren alle anderen Kommunen im Landkreis, vor allem aber auch der Landkreis selbst: Solange die Lea in Meßstetten in Betrieb ist, werden dem Landkreis im Rahmen der vorläufigen Unterbringung keine Asylbewerber zugewiesen.

Abschließend brachte Staatssekretär Murawski erneut die große Dankbarkeit der Landesregierung gegenüber der Stadt Meßstetten und ihrer Bevölkerung zum Ausdruck. Nur durch die Mitwirkung des Gemeinderats und der Stadtverwaltung sowie dank der positiven Haltung der Bürgerschaft sei es im Oktober 2014 kurzfristig möglich gewesen, eine Landeserstaufnahmestelle auf dem Areal der Zollernalbkaserne einzurichten und damit dem Land aus einer großen Notsituation zu helfen.

Aus diesem Grund wolle sich auch das Land aktiv bei einer befriedigenden Nachfolgenutzung für das Kasernengelände in Meßstetten einbringen.