Dietmar Reinhardt und Rüdiger Schard treiben Bemühungen voran und suchen Mitstreiter
Von Peter Franke
Meßstetten. Auf einem guten Weg sehen Dietmar Reinhardt und Pfarrer Rüdiger Schard ihr Vorhaben, Meßstetten in die Reihe der Fairtrade-Städte einzugliedern. Einige Voraussetzungen sind bereits erfüllt, weitere harren der Konkretisierung.Die beiden Initiatoren haben sich im evangelischen Gemeindehaus getroffen, um den Status ihrer Bemühungen und die Strategie für die nächsten Schritte zu besprechen.
Ein wichtiger Schritt ist ein Gemeinderatsbeschluss, der die grundsätzlich positive Haltung der Stadt signalisieren würde. Ein entsprechender Antrag wurde bereits an Stadträte gerichtet und soll in einer der nächsten Sitzungen auf der Tagesordnung stehen. Auch der Bürgermeister Lothar Mennig steht laut Reinhardt und Schard dem Anliegen wohlwollend gegenüber.
Nicht weniger wichtig ist nach ihren Angaben die Gründung einer so genannten "Steuerungsgruppe", deren Zusammensetzung allerdings nicht scharf umrissen ist. "Je mehr Bereiche des öffentlichen Lebens vertreten sind, umso besser", ist den Initiatoren klar. An anderer Stelle haben sie die Ziellinie bereits erreicht, denn in vier Geschäften des Einzelhandels werden bereits Produkte mit dem Fairtrade-Siegel angeboten: im Weltladen, im Lidl, dem Neukauf (Edeka) und im Blumenhaus Kästle.
Die Methodisten tun es schon seit vielen Jahren, der evangelische Kirchengemeinderat Meßstetten hat es beschlossen, und auch die Tieringer Kirchengemeinde macht es: nur noch fair gehandelten Kaffee ausschenken. Weitere christliche Gemeinden sollen angefragt werden.
Auf der Werbeliste stehen außerdem Schulen, Vereine und Gastronomiebetriebe. Mitmachen können aber auch Privatleute. Werden die anvisierten Ziele erreicht, dann können die Stadt Meßstetten und die beteiligten Unternehmen und Gruppierungen mit einem werbewirksamen Siegel und dem Fairtrade-Logo bekunden, dass alle auf Fairness setzen und den ehrlichen Handel unterstützen. Das unabhängige Zertifizierungsunternehmen FLO-CERT überprüft relativ streng, ob die Fairtrade-Standards eingehalten werden.
Wer sich an der Initiative Fairtrade-Stadt beteiligen will, der wende sich an Pfarrer Rüdiger Schard oder an Dietmar Reinhardt. Beide sind fest davon überzeugt, dass diese Sache zur Sensibilisierung gegenüber fairem Handel beiträgt und letztlich die Bereitschaft steigert, Produkte nach ihrem eigentlichen Wert zu bezahlen. Gleichzeitig werden nach ihrer Meinung die Chancen größer, dass Produzenten von ihrer Arbeit leben und beispielsweise eine Ausbildung für ihre Kinder finanzieren können.