Bemühen um eine Nutzung der Kaserne. Hoffen auf 250 Arbeitsplätze. Zusätzlich Gewerbe.
Meßstetten - In einem sind sie sich einig – Bürgermeister Lothar Mennig, Bundestagsabgeordneter Thomas Bareiß und der Sprecher des Vorstands der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA), Jürgen Gehb: Das Schließen der Zollernalbkaserne bedeutet für die Stadt eine schwierige Situation und stellt eine riesen Herausforderung dar.
Dieser sich zu stellen, dazu diente auch das Gespräch des BIMA-Sprechers gestern im Rathaus mit dem Bürgermeister und Vertretern des Gemeinderats. So hat die Kommune ein Erstzugriffsrecht auf das Grundstück und die Immobilien. Allen Beteiligten und federführend der für die Bundeswehrstandorte verantwortlichen BIMA ist daran gelegen, die Liegenschaft sinnvoll neu zu nutzen und daraus keine Brache werden zu lassen. Wobei Mennig auf die schlechten Rahmenbedingungen verwies durch den angrenzenden Truppenübungsplatz. So präferiert Mennig weiterhin, das Areal als Standort für ein Gefängnis zu nutzen.
Schnelle Nachnutzung und 250 Arbeitsplätze
Dem verschließt sich die BIMA nicht: "Wenn das Land in dieser Sache auf Meßstetten zukommt, sind wir interessiert, das rasch über die Bühne zu bringen", betonte Gehb. Ein Gefängnis, so Mennig, bringe neben der schnellen Nachnutzung auch 250 Arbeitsplätze. Für die restlichen 40 der insgesamt 56 Hektar Fläche wünscht er sich eine gewerbliche Lösung – "auch wenn die Interessenten nicht Schlange stehen".
Die BIMA will dabei helfen, wird die Liegenschaften, um sie verkaufsreif zu gestalten, auf Altlasten untersuchen, ist auch bereit, bei der Entwicklung des Geländes zu helfen, und hat auch schon gelegentlich Erschließungskosten vorfinanziert und selbst Käufer gesucht. "Uns ist es am liebsten, den Standort als Ensemble zu verkaufen", verdeutlichte Gehb. Mit Blick auf die Zukunft des Meßstetter Standortes formuliert er vorsichtig: "Ich habe schon wesentlich schlechter verwertbare Liegenschaften gesehen, aber auch schon wesentlich bessere" – zumal viele Nutzungsmöglichkeiten durch den benachbarten Truppenübungsplatz ausscheiden wie Wohnen, Tourismus, Ausbildung und medizinischer Bereich.
Bareiß ist dennoch zuversichtlich und verweist auf die nahe gelegene prosperierende Region um Friedrichshafen, wo es keine Flächen mehr gebe. Eventuell wichen Firmen nach Meßstetten aus. Auf solche fehlenden Entwicklungspotenziale anderenorts hofft auch Mennig. Er jedenfalls will auf dem Standort Arbeitsplätze schaffen.