Ingenieur-Gesellschaft wird für die Sicherheit in Landeserstaufnahmestelle für Asylbewerber zuständig sein

Meßstetten (gu). Die Bechtold Ingenieur-Gesellschaft aus Karlsruhe (b.i.g.) wird für die Sicherheit in der Landeserstaufnahmestelle für Asylbewerber (LEA) in der ehemaligen Meßstetter Kaserne zuständig sein. Dem Regierungspräsidium Karlsruhe lagen nach Angaben von Pressesprecher Uwe Herzel mehrere Angebote vor; die Entscheidung fiel gestern zugunsten der Karlsruher Firma.

Nachdem ein Bild an die Öffenbtlichkeit gelangt war, das Security-Leute zeigte, die einen Flüchtling in der ehemaligen Siegerlandkaserne in Burbach misshandeln, war man bei der Auswahl der Sicherheitsfirma besonders sorgfältig. Anders als in Nordrhein-Westfalen, wo die Security-Firma SKI als Subunternehmer der European Homecare tätig war, wurde die Auswahl für die LEA in Meßstetten nicht durch die Verwaltungsfirma, sondern durch das Regierungspräsidium Karlsruhe getroffen.

Dass seit einigen Tagen auch gegen die b.i.g.-Gruppe ein Vorwurf im Raum steht, bestätigt der Pressesprecher des Regierungspräsidiums Karlsruhe. Ein Asylbewerber aus dem Landkreis Ravensburg habe einem ehrenamtlichen Helfer erzählt, dass er Ende September in der LEA Karlsruhe von b.i.g.-Security-Mitarbeitern schmerzhaft gefesselt und anschließend von der Polizei in Gewahrsam genommen worden sei. Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe habe ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung gegen b.i.g. und Polizei eingeleitet. Das Verfahren laufe, ein Ergebnis liege nicht vor. "Wir wissen nicht, ob die Vorwürfe begründet sind", sagt Uwe Herzel. Das Regierungspräsidium sehe daher "keinen Anlass, die jahrelange vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der b.i.g.-Gruppe aufzugeben".

Derweil steht fest, dass Anfang kommender Woche die ersten Flüchtlinge auf dem Kasernengelände in Meßstetten erwartet werden. Die Polizeipräsenz vor Ort wird verstärkt, die soziale Beratung durch die Liga-Verbände und die ehrenamtliche Begleitung der Flüchtlinge sind dabei unverzichtbar. "Es ist wichtig, dass wir alle uns nicht weggeduckt haben", hatte Landrat Günther-Martin Pauli in dem Zusammenhang in der Sitzung des Schul-, Kultur- und Sozialausschusses des Kreistags erklärt. Für die Einrichtung der LEA in Meßstetten, unter anderem für die Anschaffung eines Röntgen-Geräts, sei der Landkreis in Vorleistung gegangen.