Was bei den Bewohnern der Lea auf dem Teller landet, liefert bis Jahresende ein Anbieter aus Eschborn. Foto: Archiv

Landeserstaufnahmestelle: Tausende von Mündern zu füttern ist nicht einfach. Anbieter sitzt in Eschborn.

Meßstetten - Woher kommt das Essen, das in der Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge serviert wird? Der Auftrag, es zu liefern, ist erst kürzlich ausgeschrieben worden. Lokale Anbieter waren allerdings nicht dabei.

Europaweit wird der Auftrag ausgeschrieben, das Essen für die Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge (Lea) in Meßstetten zu liefern. Dass es nicht von lokalen Anbietern kommt, stößt bei einigen auf Kritik. Allerdings habe sich niemand aus der Region um den Auftrag beworben, berichten Frank Maier, Leiter der Lea, und die Pressesprecherin des Regierungspräsidiums Tübingen übereinstimmend.

Als die Lea 2014 eröffnet worden war, habe alles schnell gehen müssen – damals habe man sich deshalb für den Dienstleister entschieden, der auch die Lea in Karlsruhe mit Essen versorgt, so Maier. Die Firma "Medirest GmbH & Co Ohg" sitze zwar in Eschborn bei Frankfurt, sei aber bundesweit aktiv und kaufe die Zutaten für das Essen sicher auch in der jeweiligen Region ein – davon geht Maier aus.

Darüber Auskunft geben, wo die Zutaten herkommen, will die "Compass Group Deutschland GmbH", Mutterkonzern der "Medirest", freilich nicht, wie die Presseabteilung der Unternehmensgruppe auf Anfrage des Schwarzwälder Boten mitgeteilt hat. Als Grund nennt sie die vertraglichen Regelungen mit ihren Auftraggebern.

Tausende von Mündern füttern – nicht einfach

Den Grund, warum keine lokalen Anbieter sich um den Großauftrag, der zum Jahresbeginn 2016 neu vergeben wird, beworben haben, sieht Maier im Umfang der Leistung. Mehr als 2600 Menschen lebten derzeit in der Lea, 3500 waren es zeitweise schon – eine Menge Münder. Die Chance, sich um den Auftrag zu bewerben, hätten lokale Anbieter jedenfalls gehabt.