Meßstetten kämpft für ein Großgefängnis auf dem Gelände der ehemaligen Zollernalb-Kaserne. Dort ist bis 2016 die Landeserstaufnahmestelle für Asylbewerber eingerichtet. Foto: Archiv

Buhlen um Großgefängnis geht weiter: Mennig wirbt in Stuttgart mit Kollegen aus Rottweil und Villingen-Schwenningen.

Meßstetten - Das Gelände der ehemaligen Zollernalb-Kaserne, auf dem die Landeserstaufnahmestelle (LEA) bis 2016 untergebracht ist, scheint wieder im Rennen als Standort für ein Großgefängnis zu sein. Ein Gespräch dazu findet laut Jutizministerium am Freitag statt.

Eingeladen sind dazu Vertreter der Bewerberstädte Rottweil, Villingen-Schwenningen und Meßstetten sowie des Staats- und des Wirtschaftsministeriums.

Meßstettens Bürgermeister Lothar Mennig erwartet bei dem Gespräch der Vertreter der drei Bewerberstädte mit Justizminister Rainer Stickelberger (SPD) und Gisela Erler (Grüne), Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, noch keine Entscheidung, ob Meßstetten, Rottweil oder Villingen-Schwenningen das Rennen machen wird. Mennig hatte immer wieder geltend gemacht, die Meßstetter Bevölkerung habe ein klares Votum für ein Gefängnis abgegeben.

Die im Sommer 2014 vorgelegten Daten der "Bewertungsmatrix" des Landes für Meßstetten waren für Mennig nicht nachvollziehbar gewesen. Die Landesregierung sucht schon länger einen Platz für ein Großgefängnis mit 500 Plätzen. Es soll kleine, oft marode Haftanstalten zwischen Tübingen und dem mittleren Schwarzwald ersetzen. In Tuningen waren entsprechende Pläne an Bürgerprotesten gescheitert; in Rottweil erhob sich ebenfalls Unmut gegen die Gefängnispläne.

Bohrtrupps rückten im vergangenen Sommer an den möglichen Standorten an, um den Untergrund nach Kampfmittelresten zu untersuchen – unter anderem auf dem Geißbühl, wo seit Herbst in der Landeserstaufnahmestelle rund 1000 Asylbewerber untergebracht sind.