Coronavirus-Pandemie: Bürgermeister erklärt bisherige und künftige Schritte der Stadtverwaltung / Dank für Professionalität
Einen Rück- und einen Ausblick hat Bürgermeister Frank Schroft in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats unter das Überthema "Corona" gestellt.
Meßstetten. Früh hatte die Stadt Meßstetten umfangreiche Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie für ihren Verantwortungsbereich umgesetzt. Bei der ersten öffentlichen Gemeinderatssitzung seit Anfang März hat Bürgermeister Frank Schroft nun Bilanz gezogen und erklärt, wie es in nächster Zeit weiter geht.
Ausführlich ließ er die bisherigen Maßnahmen Revue passieren und machte deutlich, dass sie sich in erster Linie am Schutz der Gesundheit aller Einwohner orientiert – und sich bewährt – hätten. "Aufgrund des extremen Verlaufs der Pandemie war es in der Nachbetrachtung zweifelsohne richtig, diese Vorreiterrolle einzunehmen", betonte Schroft.
Inzwischen sei die Stadtverwaltung wieder eingeschränkt geöffnet, darunter das Bürgerbüro und die Infothek. Alle weiteren Ämter seien nach telefonischer Terminvereinbarungen für die Bürger da.
Wieder offen sind die Grüngutsammelstelle auf der Deponie Appental, die Stadtbücherei und die städtischen Spielplätze, noch nicht aber die Turn- und Festhallen sowie das Lehrschwimmbecken.
Auf aktuelle Bauvorhaben habe die Pandemie bislang keine nennenswerten Auswirkungen, freute sich Schroft. Anders jedoch sei es mit den Kindergärten: 60 Kindergartenkinder nähmen die Notbetreuung in Anspruch, die in allen städtischen Kitas angeboten werde, und ab Juni starte schrittweise der eingeschränkte Regelbetrieb mit 50 Prozent der genehmigten Plätze, die freilich zum Teil durch die Notbetreuung belegt seien. "Wie viele Kinder zusätzlich aufgenommen werden können und in welchem zeitlichen Turnus, hängt je nach Einrichtung insbesondere von den personellen und räumlichen Ressourcen ab", so Schroft. "Hier wird für jede Einrichtung spezifisch geplant."
Er bat um Verständnis dafür, dass es möglich sei, dass in einzelnen Kitas neben der Notbetreuung kaum Plätze zur Verfügung stehen oder nur in sehr langen Zeitabständen rolliert werden könne.
Gleichzeitig wies der Bürgermeister auf die Angebote des Jugendbüros Meßstetten hin, dass von Montag bis Freitag jeweils von 9 bis 17 Uhr über das Info- und Notfalltelefon 0177/95 93 006 erreichbar sei. In den Mach-mit-Aktionsboxen warteten altersgerechte Angebote für Kinder und Jugendliche, um sich zu Hause die Zeit zu vertreiben.
Ausdrücklich lobte Schroft die große Professionalität des Teams der städtischen Sozialstation, das unter erschwerten Bedingungen die Lage gemeistert habe. Schon vor der Ausbreitung des Virus sei ein Pandemieplan ausgearbeitet und Hygienebeauftragte seien bestimmt worden. Die Stadt habe den Mitarbeitern ausreichend Schutzausrüstung zur Verfügung gestellt. Die Begegnungsstätte Hangergasse werde dafür als Umkleideraum und Materiallager genutzt, und diverse Firmen hätten – bisher nicht benötigte – Unterstützung angeboten.
Antikörper-Tests müssen alle absolvieren
Für alle Mitarbeiter der Sozialstation und der Nachbarschaftshilfe, denen Schroft ebenso für ihren Einsatz dankte wie ehrenamtlichen Einkaufshelfern, seien verpflichtende Antikörper-Tests angeordnet und von der Stadt bezahlt worden.
Den Firmen Interstuhl und Mattes & Ammann in Tieringen dankte der Bürgermeister für die Spende hochwertiger Mund-Nase-Masken für alle Einwohner – "eine außergewöhnliche Geste der Hilfsbereitschaft und ein nachhaltiges Zeichen der Verbundenheit mit den hier lebenden Menschen", betonte der Schultes und vergaß nicht, allen Mut zuzusprechen, "die besonders unter den Einschränkungen zu leiden haben", besonders Familien mit Kindern und älteren Menschen, Vereinen und Kirchen, Schulen und Kindergärten sowie den örtlichen Firmen.
Aufgrund der "umsichtigen und verantwortungsvollen Haushaltsführung in der Vergangenheit" sei die Stadt trotz der erheblichen finanziellen Einschnitte durch die Pandemie nach heutigem Stand nicht gezwungen, eine Haushaltssperre zu verhängen. Ausdrücklich fügte der Bürgermeister aber hinzu: "So richtig es ist, die Pandemie vor allem regional und damit gezielt zu bekämpfen, so wichtig ist es auch, dass Bund und Land den Kommunen den finanziellen Spielraum eröffnen, dass sie dies auch können."