Ihre Ideen, was die Stadt Meßstetten für die Jugend tun kann, hielten die Jugendlichen auf Plakaten fest. Foto: Müller

Jugendforum hat Wünsche für Aktivitäten und Stadtfest im kommenden Jahr. Vorstand neu gewählt.

Meßstetten - Welche Aktivitäten für Jugendliche fehlen in Meßstetten und was erwarten die jungen Einwohner vom Stadtfest 2020? Beim zweiten Jugendforum haben Meßstettens Jugendliche ihre Wünsche an die Stadt geäußert.

"Zu einem lockeren Austausch auf Augenhöhe" hat Bürgermeister Frank Schroft gemeinsam mit dem Jugendforumsvorstand Meßstettens Jugend ins "Tonic" eingeladen, um zu erfahren, was sie sich für ihre Heimatstadt wünschen. Etwa 40 Jugendliche zwischen zehn und 25 Jahren formulierten zunächst in Kleingruppen ihre Ideen für Aktivitäten für Jugendliche im Allgemeinen sowie beim Stadtfest im kommenden Jahr 2020 im Speziellen.

Die Plakate, auf denen die Jugendlichen ihre vielfältigen Vorschläge festgehalten haben, wurden in der großen Runde gemeinsam mit Bürgermeister Schroft besprochen. Einige Aktivitäten, welche sich die Jugendlichen wünschen, gibt es bereits: Wie etwa Chorsingen oder Aktionstage mit Feuerwehr und Rotkreuz. Ein Lerntag schlug ein Mädchen vor, bei dem sich Jugendliche gemeinsam unter die Arme greifen – sowohl bei schulischen Themen als auch bei Hobbies und speziellen Fähigkeiten. Manche Dinge – wie ein Mangatreff zum Malen und Lesen von japanischen Comics – sind eher speziell, ein Flohmarkt oder etwas wie eine Spaßolympiade spreche hingegen eine größere Masse an.

Auch Konzerte und Festivals wurden oft genannt, doch da wies der Bürgermeister auf die Kosten hin, und bei Open-Air-Veranstaltungen hätten schließlich auch die Anwohner ein Wörtchen mitzureden. Aufgeschlossener zeigte er sich gegenüber der Idee eines Open-Air-Kinos, wobei man da laut Schroft das Wetter nicht außer Acht lassen darf.

Die Stadt will unter die Arme greifen

Ausschlagen möchte er dennoch keine der Ideen. Sein Vorschlag: Der neu gewählte Jugendforumsvorstand soll dran bleiben, und sollten manche Pläne konkreter werden, greife ihm die Stadt gerne unter die Arme.

Im kommenden Jahr soll dann auch endlich der Bau eines neuen Jugendraums auf den Weg gebracht werden. 190 000 Euro möchte die Stadt dafür zur Verfügung stellen. Dann lassen sich auch Pläne wie ein Mädchen- beziehungsweise Jungentreff sowie Parties zu Halloween und Fasching sicherlich problemlos umsetzen. Bei einem Thema muss Schroft jedoch passen: "Der Bürgermeister kann ja viel, aber schulfrei geben kann er nicht", sagte Schroft mit einem Augenwinkern.

Ähnlich kreative Ideen hatten die Jugendlichen für das Stadtfest 2020: Schnitzeljagd, Hau den Lukas, Hüpfburg, Liveband, Spiele für Kinder, eine Wasserschlacht, Quatschfotos, ein Klettergarten und vielleicht ein Feuerwerk zum Schluss standen unter anderem auf den Plakaten. Die Mädchen wünschten sich Bastel- und Schminkangebote – was sich laut Schroft sicherlich realisieren lässt –, die Jungs hingegen wünschen sich ein Computerspiel-Turnier. Zu dieser Idee gab der Bürgermeister ein ganz klares Nein. "Ein Stadtfest ist dazu da, miteinander ins Gespräch zu kommen und gemeinsame Erlebnisse zu haben", erklärt er. Computerspiele hätten da nichts verloren. Auch hier gilt: Der Jugendforumsvorstand wird bei der Planung der Veranstaltung am 18. und 19. Juli auch im Gemeinderat mit einbezogen.

Sprachrohr der Kinder und jungen Erwachsenen

Aber damit dieser die Vorhaben auch auf den Weg bringen kann, musste das Gremium erst mal gewählt werden. Das fünfköpfige Vorstandsteam ist das Sprachrohr der Meßstetter Jugend und die Schnittstelle zur Stadt. In regelmäßigen Treffen werden Aktivitäten geplant; 500 Euro an Budget hat die Stadt dem Team zur freien Verfügung gestellt.

Stimm- und wahlberechtigt sind alle Einwohner der Meßstetter Gesamtstadt, die jünger als 25 Jahre alt sind. Die Meßstetter Jugend scheint engagiert zu sein. Elf Jugendliche stellten sich zur Wahl, einige von ihnen waren bereits im vergangenen Jahr Teil des Vorstandsteams. Dem neuen Jugendforumsvorstand gehören Elias Gemper, Gigi Schupp, Tobias Frankenberg, Florian Blank und Melanie Löchel an. Hinzu kommen mit Manuel Bosch, Michael Schimak, Benedikt von Halasz und Kevin Werner vier Beisitzer.