Daniel Bayer Foto: Holbein Foto: Schwarzwälder Bote

Jahresrechnung: Allgemeine Rücklage ist noch weiter gewachsen / Kaum Wasserverlust

Um über neun Millionen Euro ist die Allgemeine Rücklage der Stadt Meßstetten seit dem Amtsantritt von Bürgermeister Frank Schroft angewachsen. Obwohl der Investitionsstau, nach dem sich Harald Eppler abermals erkundigte, aufgelöst wird.

Meßstetten. Ob da nicht ein Investitionsstau dahinter stecke, wenn eine Allgemeine Rücklage in 37 Monaten um 9,1 Millionen Euro steige, wollte Stadtrat Harald Eppler (Freie Wählervereinigung) einmal mehr beim Tagesordnungspunkt "Jahresrechnung" wissen, über deren 2018er-Version Stadtkämmerer Daniel Bayer in der jüngsten Gemeinderatssitzung berichtete. Epplers Frage konnte Bürgermeister Frank Schroft verneinen – er weiß, wie viel der Gemeinderat seither auf den Weg gebracht hat, dass die Verwaltung bis zum Anschlag arbeitet, um alle Planungen umzusetzen, und dass es in Zukunft enger werden wird: "Wir sind darauf angewiesen, etwas realistischer zu investieren", mahnte Schroft – trotz der noch übervollen Kassen. Hatte der erste doppische Haushalt 2019 doch schon deutlich gezeigt, dass mit der Verpflichtung, Rücklagen zur Unterhaltung der finanzierten Infrastruktur zu bilden, auch die Spielräume für Investitionen selbst kleiner werden.

Rund 3000 Haushaltsstellen hat die Kämmerei in den vergangenen Monaten von Kameralistik auf das Neues Kommunales Haushaltsrecht – kurz: Doppik – umgestellt, und laut Bayer sind die Jahresbudgets, etwa der Schulen und anderer Einrichtungen, künftig zwei Jahre lang übertragbar.

Die Jahresrechnung schließt mit 33,5 Millionen rund 2,5 Millionen Euro unter Plan ab, was auf ein Defizit von 2,6 Millionen Euro im Vermögenshaushalt zurückzuführen ist. Der Verwaltungshaushalt 2018 weist hingegen ein Mehr von 140 986 Euro gegenüber dem Plan aus.

An Gewerbesteuern sind 758 707 Euro mehr geflossen als erwartet, an Schlüsselzuweisungen vom Land 450 881 Euro mehr, an Einnahmen aus Verkäufen, Mieten und Pachten 172 711 Euro mehr. Dafür lagen die Steuern und Geschäftsausgaben um 281 583 Euro über Plan. Für Personal musste die Stadt 451 781 Euro weniger ausgeben als erwartet, für Grundstücksunterhaltung 865 482 Euro weniger und für Verwaltungs- und Betriebsausgaben 362 835 Euro weniger. Der Einkommenssteueranteil liegt rund 200 000 Euro über den Erwartungen, der Umsatzsteueranteil mit 499 000 Euro nur 7000 Euro darunter.

Erfreuliches hatte außerdem Simon Keller über den Jahresabschluss der Wasserversorgung Meßstetten zu berichten. Dort liegt der Jahresgewinn bei 7192 Euro und damit 120 292 Euro über den Erwartungen – geschuldet ist das den höheren Erträgen und niedrigeren Aufwendungen.

Dass die Zahl der Rohrbrüche mit 32 im Jahr 2018 und der Wasserverlust mit 3,5 Prozent weit unter dem Landesdurchschnitt liegen – letzterer liegt bei knapp zehn Prozent – spricht laut Keller für die gute Infrastruktur im Boden. Über mehr als drei Millionen Euro an Rücklagen verfügt die Wasserversorgung zum Jahresende, so Keller. Wegen eines Darlehens, das sie von der Stadt erhalten hat, hat sie auf dem Papier dennoch Schuleden: 212 Euro pro Meßstetter Einwohner. Der Wasserpreis ist laut Keller nun schon im vierten Jahr konstant geblieben.