"Das Schicksal der Kinder hat uns selbst sehr ergriffen"
Auf Anfrage des Schwarzwälder Boten erklärt Dorothe Rodehutskors, die satzungsgemäße Vertreterin der Stiftung: "Uns hat das Schicksal der Kinder in Meßstetten selbst sehr ergriffen, so dass unser Hauptgedanke die Hilfe ist. Dies deckt sich mit den Willen der Spender." Die Stiftung versuche, "mit möglichst geringen Verwaltungsaufwand von maximal zehn Prozent die Spenden weiter zu geben". In der Stiftung werde die Arbeit ehrenamtlich erledigt. Dennoch fielen Fremdkosten, etwa für Porto, Steuerberater und externe Prüfungsgebühren an.
"Aufgrund unseres Einsatzes haben wir erreicht, dass das Spendenkonto bei so vielen Einzelspenden von der VR Bank kostenfrei geführt wird, was den Kindern zu Gute kommt", so Rodehutskors.
"Wir haben nichts zu verbergen – deshalb ist auch alles transparent"
Öffentlich will die Stiftung den Spendenstand auf ihrer Internetseite bekannt geben, "wenn der erste Spendenansturm vorbei ist", betont sie, sowie "die Mittelverwendung einsichtbar machen und auch veröffentlichen". Jeder Spender – sofern er seine Adresse angegeben habe – werde einmal jährlich erfahren, wie die Mittel verwendet werden. Rodehutskors versichert: "Wir haben nichts zu verbergen, und deshalb ist auch alles transparent. Wir wollen allerdings vermeiden, dass jeden Tag ein Spender kommt und die Bücher einsehen will. Ein Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer erstellt den Jahresabschluss, der einsehbar und testiert ist." Zudem könne ein von den Spendern beauftragter Rechtsanwalt, Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer die Bücher einsehen.
Wie genau die Spenden verwendet werden sollen, werde derzeit in Zusammenarbeit mit dem bestellten Vormund, dem Jugendamt des Zollernalbkreises, sowie dem Leiter des Heimes, in dem die Kinder untergebracht sind, erarbeitet.
Auch die Zusammenarbeit mit Bürgermeister Frank Schroft und der Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Meßstetten ist Rodehutskors wichtig: Noch im Januar wollen sich Vertreter der Stiftung "mit allen Beteiligten beim Bürgermeister in Meßstetten treffen und die genaue Mittelverwendung in einem Versorgungsplan für die Kinder festlegen".
Aus der Selbstverpflichtungserklärung, die veröffentlicht werde und auf deren Basis "Auszahlungen an die Leistungsempfänger nach Vorlage von Rechnungen vorgenommen" würden, solle hervorgehen, für welche Positionen die Spendengelder zur Verfügung stehen. "Für uns zählt nur der Wille des Spenders und sein Auftrag in der Überweisung", betont Dorothe Rodehutskors.
Wöchentlich informiere Jochen Wienke als Vertreter der Stiftung vor Ort den Schultes, erklärt die Stiftungsvertreterin. Werde ein weiterer Beauftragter benannt, erhalte auch dieser Einsicht. Jochen Wienke versteht, dass manche angesichts des englischen Namens der Stiftung und der lokalen Trennung von Sitz und Verwaltungsort erst einmal unsicher sind. Letzteres sei der Tatsache geschuldet, dass die im "Jesus saved my Life Ministry" engagierten Personen örtlich verteilt seien. Rodehutskors bestätigt das: "Gute Leute gibt es nicht immer an einem Ort."
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