Feuerwehr: Abteilung Meßstetten bekommt in einem Jahr einen Einsatzleitwagen / Smolle: Die Drohne ist wichtig

Meßstetten. Richtig viel Geld ausgeben und doch richtig viel einsparen – diese Quadratur des Kreises ist dem Gemeinderat Meßstetten in seiner jüngsten Sitzung gelungen, und zwar dank der Arbeitsgruppe, der neben Mitgliedern des Gemeinderats vor allem Mitglieder der Feuerwehrabteilung Meßstetten angehörten.

Für sie nämlich soll der Einsatzleitwagen ELW 1 beschafft werden, für den die Firma Rauber Funktechnik und Sonderfahrzeuge aus Wolfach mit 167 566 Euro das wirtschaftlichste von drei Angeboten abgegeben hatte. Gerechnet hatte die Stadt laut Gesamtkommandant Ralf Smolle mit Kosten von 200 000 Euro.

Es ist also nicht nur ein Schnäppchen, das die Stadt macht – darüber hinaus wird das Fahrzeug auch den Anforderungen entsprechen, welche die Feuerwehr daran stellt. Eine Rückfahrkamera mit Nachtsichtfunktion gehört zur Ausstattung, ein Heckabsicherungs- und Verkehrsleitsystem in LED-Technik, ein Auszug zur Aufnahme eines Multifunktionsgerätes, eine Wetterstation, ein Multifunktionsgerät zum Faxen, Drucken, Scannen und Kopieren, ein Stromerzeugungsgerät, ein Tablet und vieles mehr.

Fast ebenso lang ist auf der Sitzungsvorlage übrigens die Liste jener Ausstattungsmerkmale, die nicht berücksichtigt worden waren.

Diskussionen hatte es laut Smolle um die Notwendigkeit gegeben, eine Drohne anzuschaffen: "Braucht man das, oder ist das Luxus?" sei die Frage gewesen. Für die Personensuche jedoch sei eine Drohne, an der sich auch eine Wärmebildkamera installieren lasse, besonders wertvoll, stellte der Kommandant klar, und zwar nicht nur im Gelände, etwa rund um die Wanderwege am Trauf, wo es mitunter gefährlich sei, herumzuklettern und Verletzte zu suchen, sondern auch nach Unfällen. Denn es komme schon mal vor, dass Betroffene, etwa unter Schock, sich vom Unfallort entfernten, und dann sei hohe Mannstärke gefragt, um sie im Gelände zu suchen. "Wenn wir über eine Drohne verfügen, müssen wir kein zusätzliches Personal einsetzen und gefährden", betonte Smolle.

Obwohl die Feuerwehrleute offiziell keinen Führerschein für die Drohne brauchten, empfiehlt der Kommandant, für zwei Mitglieder diese Ausbildung zu finanzieren – sie koste rund 450 Euro pro Person. Bürgermeister Frank Schroft stimmte ihm zu: Bei einem so teuren Gerät sei die richtige Handhabung wichtig.

Mit Rauber habe man bisher gute Erfahrungen gemacht, freute sich Smolle. Zudem sei die Firma nah genug, um bei Bedarf auch mal dort hinfahren zu können, und so sprach für die Stadträte am Ende nichts gegen die Auftragsvergabe.

Nun heißt es allerdings: warten. Denn die Lieferzeit für das Fahrzeug, das auf einem MAN TGE Fahrgestellt mit Allradantrieb individuell zusammengebaut wird, beträgt zwölf Monate. Neben Smolle und den anderen Mitgliedern der Arbeitsgruppe dankte Frank Schroft am Freitagabend besonders Jürgen Marienfeld, der als Stadtrat und Feuerwehrmann "der Transmissionsriemen" zwischen beiden sei – und am Freitag Geburtstag feierte.