Dass diese traumatisierten Menschen zur Ruhe kommen und in der Zollernalbkaserne dafür eine entsprechende Aufenthaltsqualität vorfinden müssen, betonte Landrat Günther-Martin Pauli, der aber darauf hinwies, dass perspektivisch die Nachnutzung der Kaserne mit zu besprechen sei.
In diesen zwei Jahren bis 2016 häufig vor Ort sein wird Grit Puchan, die als Vizepräsidentin des Regierungspräsidiums Tübingen schon ab heute einen Arbeitskreis leiten wird, der die praktische Umsetzung der LEA lenken wird.
Die meisten Fragen und Stellungnahme aus dem Publikum, das nach den Statements auf dem Podium die Gelegenheit bekam, sich an der Diskussion zu beteiligen, waren sachlich und von Verständnis geprägt. Nur wenige äußersten sich kritisch oder gar ablehnend, was die Zuhörer mit Buh-Rufen quittierten. Die Befürworter waren eindeutig in der Mehrheit. So hieß Alexandra Huber, die direkt neben der Kaserne ihren landwirtschaftlichen Betrieb führt, die vielen Familien mit Kindern willkommen: "Ich habe selbst drei Kinder und wäre in einer solchen Notlage dankbar, wenn ich aufgenommen werden würde." Die Integrationsministerin unterstrich, dass es für die Kinder entsprechende Betreuungsangebote in Meßstetten geben werde.
Daniel Götting, dem Vorstandssprecher des TSV Meßstetten, sicherten die Verantwortlichen zu, dass die Vereine die Sportanlagen der Zollernalbkaserne weiterhin nutzen dürfen. Er seinerseits kündigte an, dass der TSV sich Gedanken mache, wie sich der Verein in die Betreuung der Menschen einbringen könne – etwa mit Sportangeboten für die Familien und Kinder. Der frühere Obernheimer Bürgermeister Georg Maier appellierte, sich offen zu zeigen für die Notlage dieser Menschen. Ähnlich argumentierte Giustino Murgia vom Vorstand der Süddeutschen Gemeinschaft: "Das ist nicht nur unsere humanitäre, sondern auch unserer christliche Pflicht." Er fragte nach einer zentralen Stelle, welche die ehrenamtliche Hilfe koordiniert. Derweil beruhigte Puchan die Meßstetter, dass die ärztliche Versorgung der Flüchtlinge über eine eigene Krankenstation in der Zollernalbkaserne, die rund um die Uhr besetzt werde, gesichert sei – mit einer Krankenschwester. Ärzte kämen direkt in die LEA, auch Fachärzte. Ziel sei, diese Versorgung mit möglichst eigenem Personal in der LEA zu schaffen, ohne die medizinische Infrastruktur im Landkreis über Gebühr zu strapazieren. Auch die Notfallversorgung in der LEA sei gewährleistet. Die Sorgen des Heinstetter Feuerwehrkommandanten Jürgen Marienfeld nahm Hammann mit dem Hinweis, dass es in der LEA ein Rauchverbot gebe und die Menschen nicht selbst kochten.
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