Von links: Thomas Bareiß MdB, Tarzisius Eichenlaub, Oliver Rentschler, Doris Vivas, Andreas Binder, Elke Beuttler, Landrat Günther-Martin Pauli, Ministerialdirektor Julian Würtenberger und Bürgermeister Frank Schroft Foto: Steidle

Ministerialdirektor Julian Würtenberger trifft sich mit Meßstetter Kommunalpolitikern zum Gespräch.

Meßstetten (mir). Der Amtschef des Innenministeriums, Julian Würtenberger, war am Mittwoch nach Meßstetten gereist, um mit den Verantwortlichen vor Ort über die Entscheidung zu reden, die geplante Polizeischule nicht auf dem Areal der früheren Zollernalbkaserne anzusiedeln. Er traf sich mit Bürgermeister Frank Schroft, Landrat Günther-Martin Pauli, dem Bundestagsabgeordneten Thomas Bareiß, Andreas Binder als Vertreter des Regierungspräsidiums sowie den Fraktionsvorsitzenden und Gruppensprechern Tarzisius Eichenlaub, Elke Beuttler, Oliver Rentschler und Doris Vivas.

Im Gespräch hätten die kommunalen Vertreter erneut ihre Enttäuschung zur Standortentscheidung zum Ausdruck gebracht und die Offenlegung der Bewertungskriterien gefordert, teilt das Meßstetter Bürgermeisteramt mit. Daraufhin hätte Ministerialdirektor Würtenberger die Gründe für die Entscheidung dargelegt.

Anschließend sei lange darüber diskutiert worden, wie die gemeinsame Vereinbarung des Landes, des Zollernalbkreises und der Stadt, in welcher stehe, dass sich das Land verpflichte, die Stadt Meßstetten bei ihren Konversionsbemühungen zu unterstützen, konkret angegangen werden könne. "Der Austausch kann als intensiv, strukturiert und ergebnisorientiert bezeichnet werden", teilt Schroft mit. Das Gespräch sei als "erster Aufschlag" seitens der Teilnehmer bezeichnet worden. Weitere Gespräche sollen folgen. Das zweite Gespräch ist für März anvisiert.

Im Vorfeld hatte Schroft in einer Mitteilung moniert: "Dass Meßstetten wohl im Herzen der Landesregierung bleibt, hört sich zwar in der Vorweihnachtszeit gut an, ändert aber an den Fakten rein gar nichts. Im Gegenteil: Dass wir jetzt aufgefordert werden, erst einmal Ideen auf den Tisch zu legen, damit überhaupt über eine mögliche Unterstützung gesprochen werden kann, ist ein Versuch, sich davonzustehlen."

Mittlerweile hat die SPD-Landtagsfraktion auf Drängen des Kreisverbands Zollernalb bei der Landesregierung einen Fragekatalog rund um die Standortentscheidung gegen Meßstetten eingereicht. Darin wird beispielsweise hinterfragt, welche konkreten Kriterien für die Entscheidung um einen weiteren Polizeischulstandort herangezogen wurden und welche dieser Kriterien am Standort Meßstetten auf dem Areal der ehemaligen Zollernalb-Kaserne nicht erfüllt waren. Außerdem möchte die SPD-Landtagsfraktion wissen, ob es zutreffe, dass das Amt für Vermögen und Bau den Standort Meßstetten dem Standort Wertheim vorgezogen habe und wenn ja, aus welchen Gründen. Mit einer Stellungnahme wird in vier Wochen gerechnet.