Abschied: Simon Keller geht ungern
Meßstetten. Stehend, mit lang anhaltendem Beifall und vielen Geschenken haben Bürgermeister Frank Schroft und die Stadträte Simon Keller, den stellvertretenden Leiter der Finanzverwaltung, in den Ruhestand verabschiedet. "Sie reißen ein Loch, das schwer zu füllen sein wird", betonte Schroft, dem der Abschied "auch ganz persönlich sehr schwer" fiel, verliere das Team der Stadtverwaltung mit Keller doch einen kompetenten, menschlichen, loyalen und hochgeschätzten Kollegen.
Seine Laufbahn hatte Keller 1974 beim Landratsamt Tuttlingen begonnen, wurde Kassenverwalter in Fluorn-Winzeln und wechselte dann zum Gemeindeverwaltungsverband Donau-Heuberg. 1999 habe Keller den Wechsel in den gehobenen Dienst geschafft und sei 2018 zum Stadtamtsrat befördert worden, so Schroft.
Seit 2002 war Simon Keller stellvertretender Leiter der Meßstetter Finanzverwaltung, Sachgebietsleiter für Abgaben, Beiträge und Liegenschaften. Außerdem kümmerte er sich um die Haushaltsplanung für den Eigenbetrieb Wasserversorgung, um Jahresrechnungen, Wasserzins und – seit der Einführung – um das komplizierte Metier der gesplitteten Abwassergebührenkalkulation. Nicht zuletzt war er stellvertretender Verbandsrechner des Zweckverbands Wasserversorgung Hohenberggruppe und Ansprechpartner für die Stadtbücherei, die öffentliche Waage, die Tierzucht, das Lehrschwimmbecken und das Hallenbad im Feriendorf Tieringen.
"Die 18 Jahre in Meßstetten waren für mich eine ganz wertvolle Zeit, auch für meine persönliche Entfaltung", betonte Keller, sichtlich gerührt. Zu Schroft gewandt betonte er, wie sehr er "in Ihrer Amtszeit die Wertschätzung der Mitarbeiter" genossen habe. Das vertrauensvolle, gut funktionierende Verhältnis zwischen Gemeinderat und Verwaltung "hat körperlich und seelisch gut getan", betonte Keller, ehe er allen Kollegen und Stadträten für die gute Zusammenarbeit dankte. Tarzisius Eichenlaub, Fraktionschef der Freien Wählervereinigung, dankte Keller dafür, dass er den Gemeinderat sehr gut unterstützt habe, und "auch ganz persönlich und herzlich" für viele gute Gespräche. Keller sei "geradlinig, fair, belastbar, nahbar und immer eine ehrliche Haut" gewesen, betonte CDU-Fraktionschef Ernst Berger.
"Unsere Hochachtung!", schlossen beide, ehe Oliver Rentschler, Fraktionschef der Bürgerliste, Kellers "weit über das übliche Maß hinausgehenende Amtsauffassung" lobte: Sogar von Samstag auf Sonntag Nacht habe er noch eilige Ausschreibungen vorbereitet. "Hut ab!"