Etwa zehn Meter vom Ufer entfernt ereignete sich der Badeunfall am Oberdigisheimer Stausee. Foto: Fischer

Mann kann beim Schwimmen im Oberdigsheimer Stausee sein Bein nicht mehr bewegen.

Meßstetten-Oberdigisheim - Rettungsschwimmer der DLRG-Ortsgruppe Meßstetten und beherzt eingreifende Badegäste haben am Sonntagabend einen 24-Jährigen Mann am Oberdigisheimer Stausee vor dem Ertrinken gerettet.

Ein 24-Jähriger schwimmt mit seiner Freundin im Oberdigsheimer Stausee. Die beiden sind etwa zehn Meter vom Ufer entfernt – Wassertiefe drei bis dreieinhalb Meter. Plötzlich bekommet der junge Mann Schmerzen im Knie, kann sein Bein nicht mehr richtig bewegen und bekommt Panik. Er hält sich an seiner Freundin fest. Badegäste eilen mit einem Schlauchboot zu Hilfe und halten ihn über Wasser. Drei Rettungsschwimmer kommen hinzu und bringen den Mann ans Ufer.

"In Badeseen sollte man nie alleine unterwegs sein"

"Ein dickes Lob an die Badegäste", sagt Detlef Wysotzki, Technischer Leiter der DLRG-Ortsgruppe Meßstetten, der den Vorfall beobachtet. Wenn der Mann untergegangen wäre, wäre es für die Rettungskräfte aufgrund des trüben Wassers schwierig geworden, meint Wysotzki und mahnt einen Tag nach dem Vorfall: "In Badeseen sollte man nie alleine unterwegs sein." An Land stabilisieren die Helfer den Kreislauf des Mannes. Zur Sicherheit wird er in die Klinik gebracht, da "nicht klar war, wie viel Wasser der Mann geschluckt hat", erklärt der Technische Leiter. Der Vorfall ereignet sich gegen 17.50 Uhr, zehn Minuten später haben die Rettungskräfte Feierabend – ein glücklicher Umstand, der dem Mann wohl das Leben rettet.

Indes sei ein erhebliches Problem am Stausee in Oberdigisheim die mangelnde Sorgfaltspflicht einiger Eltern, erläutert der Technische Leiter: "Die Kinder sitzen oft ohne Schwimmwesten in den Booten."

Das DLRG mache die Eltern zwar auf ihr Fehlverhalten aufmerksam, auf Einsicht stoßen die freiweilligen Helfer aber nicht immer, sagt Wysotzki und stellt klar: "Schwimmflügel sind kein Schutz gegen das Ertrinken." Diese könnten von den Armen runterrutschen oder nicht richtig aufgeblasen sein. Einzig Schwimmfesten seien die richtige Ausstattung für Kinder.

2004 ertrank ein alkoholisierte Mann im Oberdigisheimer Stausee. Er war damals aus einem Boot gefallen und konnte zudem nicht schwimmen. Vor Kurzem kam ein 25 Jahre alter Mann beim Versuch, seinen dreijährigen Sohn im Illmensee im Kreis Sigmaringen zu retten, ums Leben.