An der mit Blumen geschmückten Gommelsteigquelle sind das Vorstandsteam des Albvereins Oberdigisheim, die Festredner sowie die Geehrten Ingeborg Stengel und Walter Zahner (Dritte von links) zu sehen. Foto: Lissy Foto: Schwarzwälder Bote

Schwäbischer Albverein: Ortsgruppe Oberdigisheim feiert 125-jähriges Bestehen

Wie beliebt das Brunnenfest der Ortsgruppe Oberdigisheim im Schwäbischen Albverein ist, hat sich beim Festakt zum 125-Jahr-Jubiläum gezeigt. Mit zu dem großen Höhepunkt zählten die Ehrungen.

Meßstetten-Oberdigisheim. Anlässlich der Feier ließ der Ortsvorsitzende Peter Sauter die Vereinsgeschichte von der Gründung 1893 mit damals drei Männern bis zur Gegenwart Revue passieren.

Die Mitgliederzahl stieg bis 1920 auf 37 an, wobei Sauter einen Bericht aus den damaligen Blättern des Schwäbischen Albvereins zitierte. Darin heißt es: "Nach längerem Stillstand ist jetzt auch wieder Leben und Wanderlust in der hiesigen Ortsgruppe eingekehrt. Am Pfingstmontag wurde unter zahlreicher Beteiligung, namentlich von Seiten der Damen, die erste diesjährige Wanderung ausgeführt: Oberdigisheim, Hartheim, Irrendorf, Beuron, Schloß Wildenstein, Schloß Werenwag, Schwenningen und zurück." Und dies noch mit Krawatte und Hut.

Weil während der Kriegsjahre das Vereinsleben ruhte, finden sich keine Hinweise über das Vereinsgeschehen dieser Zeit. 1952 wurde die Ortgruppe Oberdigisheim neu gegründet: mit Wilhelm Müller als Vertrauensmann. Neben Wanderungen bietet der Verein auch Bastelnachmittage, Kanufahrten und Übernachten im Hängemattenwald an, außerdem Feste und die Waldweihnacht. Die Hauptaufgaben sind außerdem die Pflege der Wacholderheide sowie der Wanderwege mit einer Länge von rund zwölf Kilometern samt Ruhebänken. Die Ortsgruppe zählt 100 Mitglieder. An dieser Stelle dankte Peter Sauter all den freiwilligen Helfern.

Den Reigen der Festredner eröffnete Bürgermeister Frank Schroft, der auch im Namen des Ortsvorstehers Achim Mayer Glückwünsche übermittelte. Der Schultes ließ zunächst die Entstehung des Schwäbischen Albvereins 1888 und dessen Entwicklung Revue passieren.

Die Anfänge seien schwierig gewesen, habe die Ortsgruppe 1921 doch gerade mal aus 25 Mitgliedern bestanden. Da kam laut Schroft die Entdeckung der "Fünf-Buben-Höhle" gerade recht, die diesen Namen nach den fünf Entdeckern Manfred Clesle, Manfred Roth, Manfred Zahner, Karlheinz Clesle und Wolfram Hanssum erhalten hat.

Auf Premiumwanderwegen, dem Michelfelder Höhenweg und dem Oberdigisheimer Bergweg könnten Einheimische und Gäste die Landschaft entdecken, erleben und genießen. Gerade dieses Engagement, dieses von Idealismus geprägte Handeln mache ein Gemeinwesen im ländlichen Raum aus.

Lob für engagierte Arbeit und sagenhaften "Krombierasalat"

Der stellvertretende Präsident des Albvereins, Thomas Keck, übergab, nachdem er die Arbeit der Oberdigisheimer Ortsgruppe sowie den sagenhaften "Krombierasalat" gewürdigt hatte, im Namen des Präsidenten Hans-Ulrich Rauchfuß die Jubiläumsurkunde. Auch vom Vorsitzenden des Zollergaus, Josef Ungar, kamen Grüße. Die Ortsgruppe habe vor allem unter der Leitung von Walter Eppler und Rösle Bodmer viel geleistet, von dem die heutigen Mitglieder zehren könnten. Dem Vorstandstrio Peter Sauter, Walter Zahner und Walter Schäfer überreichte Ungar neben einem Scheck die nur im Zollergau erhältlichen "Goldtaler" als süßes Mitbringsel mit dem Wappen des SAV.

Nun ging es mit dem geselligen Teil des Festes weiter. Bald waren beide Zelte voll besetzt. Die Gäste ließen sich das Essen, Kaffee und Kuchen zur Musik der Musikkapelle Lyra Oberdigisheim, des Feuerwehrchors der Raumschaft Balingen sowie des Duos Arnold und Peter von den "Heuberger Spitzbuben" schmecken.

Mit Pokalen ausgezeichnet wurden die Gruppe mit den meisten Teilnehmern, die Gruppe, die am weitesten gewandert ist, und die oder der jüngste Wanderer.

Im Rahmen des Festakts gab es hohe Ehrungen für zwei langjährige Albvereinsmitglieder, die Thomas Keck und Josef Ungar aussprachen. Ingeborg Stengel kann auf 50 Jahre Mitgliedschaft in der Ortsgruppe zurückblicken. Sie war immer bei Wanderungen und Ausfahrten dabei. Auch heute kommt sie regelmäßig zu den monatlichen Seniorentreffen in die Albvereinshütte. Als Anerkennung bekam sie einen Präsentkorb und die goldene Ehrennadel überreicht.

Völlig überrascht worden ist Walter Zahner, der für 25-jährige Mitgliedschaft die silberne Ehrennadel und einen Präsentkorb überreicht bekam.