Da staunen nicht nur Kinder: Der Weihnachtsbaum ist mit historischem Baumschmuck verziert. Foto: Lissy Foto: Schwarzwälder Bote

Museum für Volkskunst: Sonderausstellung zeigt weihnachtliche Raritäten vergangener Zeiten

Während draußen der Weihnachtsmarkt eröffnet wurde, fiel im Museum für Volkskunst der Startschuss für die Ausstellung "Advent, Advent…bald ist Weihnachten". Sylvia Schmon hat dafür Raritäten aus mehr als zwei Jahrhunderten zur Verfügung gestellt.

Meßstetten. Das Thema der Sonderausstellung "Advent, Advent… bald ist Weihnachten" schien den Nerv der Besucher getroffen zu haben. Museumsleiterin Hildegard Schade freute sich über viele Gäste zur Ausstellungseröffnung, darunter auch viele "Stammgäste", die sich keine Ausstellung im Museum für Volkskunst entgehen lassen.

Passend zur Adventszeit sind in den Vitrinen weihnachtliche Dekoartikel aus mehr als zwei Jahrhunderten ausgestellt. Die Exponate hat die Sammlerin Sylvia Schmon aus Grafenberg (Landkreis Reutlingen) zur Verfügung gestellt.

Mechanischer Nikolaus begrüßt die Gäste

Das erste Ausstellungsstück, das den Besuchern ins Auge sticht, ist ein mechanisch betriebener Nikolaus auf einem Esel, der den Gästen aus einer Vitrine im Eingangsbereich freundlich zunickt. Die Ausstellung umfasst vor allem viel nostalgischen Christbaumschmuck: Kunstvolle Glaskugeln, die bei manchem Besucher die Erinnerung an die eigene Kindheit weckt. Sowohl Kinder als auch Erwachsene bekamen glänzende Augen, beim Anblick des üppig geschmückten Weihnachtsbaums im zweiten Stock.

Die Sammlung enthält einige Raritäten, die man heute kaum noch in Läden findet sowie Klebebilder mit Nikolausbildern, die einst auf Lebkuchen geklebt wurden. Beeindruckend ist auch ein großes Nussknacker-Königspaar sowie detailreiche Weihnachtspyramiden. Ebenso Kunstvoll ist der historische Schwibbogen. Dieser ist ein Relikt einer Bergarbeitertradition aus dem Erzgebirge. In der Adventszeit wurde mit Einbruch der Dunkelheit ein mit Kerzen besetzter Holzbogen in den Fenstern erleuchtet.

Alte Bücher mit Weihnachtsgedichten und -liedern erzählen Geschichte von vergangenen Zeiten.

Heute dürfen Adventskalender als Vorbote zu Weihnachten wohl bei kaum einem Kind fehlen. Die Ausstellung zeigt die Evolution dieses im 19. Jahrhundert entstandenen Brauchs des Abzählens der verbleibenden Tage bis zum Weihnachtsfest. Adventskalender gibt es seit Beginn des 20. Jahrhunderts, ab den 1920er-Jahren entstanden die Adventskalender mit 24 Türchen, wie sie heute bekannt sind.

Die Ausstellung ist ein wahres Sammelsurium an weihnachtlichem Allerlei: Spielzeug, Backformen, Werbetafeln, Nikolausfiguren, Weihnachtskarten, Porzellangeschirr mit Weihnachtsmotiven und, und, und.

Bei so viel Weihnachtlichem kommt selbst bei Kindern im Museum keine Langeweile auf. Wer genauer hinschauen möchte, kann beim Kinderrätsel mitmachen und fragen zu bestimmten Ausstellungsstücken beantworten. Den Gewinnern winken tolle Preise.

Die Sonderausstellung dauert noch bis 2. Februar 2020 und ist jeweils mittwochs sowie an Sonn- und Feiertagen von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Vom 26. Dezember bis zum 6. Januar ist das Museum täglich geöffnet.