Karina Homodji ist Reisende in Sachen Kinderglück: An den Grundschulen auf den Meßstetter Dörfern kümmert sie sich um die Schulsozialarbeit. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder Bote

Grundschulen: Schulsozialarbeiterin Karina Homodji berichtet von ihren Aufgaben

Eine eigene Kraft stellt das Diasporahaus Bienenhausen im Auftrag der Stadt für die Schulsozialarbeit an den Grundschulen in den Stadtteilen ab. Im Gemeinderat hat Karina Homodji berichtet, was dort alles passiert.

Meßstetten. Auch Dorfschulen gehören nicht mehr zu den Inseln der Seligen – seit 2019 hat die Stadt Meßstetten das Diasporahaus Bietenhausen deshalb beauftragt, auch an der Matthias-Koch-Grundschule Tieringen/Oberdigisheim und der Grundschule Hartheim/Heinstetten Schulsozialarbeit anzubieten. Die erstreckt sich zudem auf die Grundschule Obernheim – nicht im Zuständigkeitsbereich der Stadt.

Sozialarbeiterin Karina Homodji teilt ihre Arbeitszeit so auf die Schulen auf, dass sie zehn Prozent – 3,9 Stunden pro Woche – an jeder der Schulen verbringt. Wobei sie zunächst mehr Zeit auf die Standorte in Tieringen und Oberdigisheim verwenden konnte, denn wegen Lehrkräftemangels waren die Schüler aus Obernheim für einen beschränkten Zeitraum auf diese beiden Schulen verteilt worden.

Zwei Schulstunden umfasst laut Homodji die Sprechstunde an Dienstagen, in der sie in Tieringen aktuelle Konflikte mit den Schülern aufarbeitet und bei Bedarf auch Einzelfallhilfe leistet. Zwei weitere Schulstunden sind im Anschluss dem Sozialen Lernen in den Klassen 1 und 2 gewidmet. In Oberdigisheim ist Homodji mittwochs im Einsatz in einer zwei Schulstunden umfassenden Sprechstunde und beim Sozialen Lernen für die Klassen 3 und 4.

Donnerstags kümmert sich Karina Homodji um die Grundschule Hartheim/Heinstetten, wobei sie die Sprechstunde und das Soziale Lernen für die Klassen 3 und 4 zunächst in Heinstetten installiert hatte. Wegen des hohen Bedarfs wechselte sie Ende Juni an den Standort Hartheim.

Seit dem Schuljahresbeginn im September hält Homodji mittwochs an der Matthias-Koch-Grundschule offene Sprechstunde und bietet das Soziale Lernen im sechswöchigen Rhythmus wechselnd in Tieringen und Oberdigisheim an. Für die Grundschule Hartheim/Heinstetten ist dieser Rhythmus seit Schuljahresbeginn ein 14-tägiger, und in Obernheim wird seit September montags für zwei Schulstunden Einzelfallhilfe angeboten. Ebenfalls zwei Schulstunden umfasst dort das Soziale Lernen in den Klassen, die in Obernheim jahrgangsübergreifend gebildet werden.

Teamspiele sollten den Zusammenhalt stärken

Zusammen mit dem Erlebnispädagogen des Diasporahauses Bietenhausen hat Homodji außerdem einen Wandertag der Matthias-Koch-Grundschule und der Obernheimer Schule begleitet und Teamspiele angeboten, die den Klassenzusammenhalt und den Teamgeist stärken sollten. Auf einem Ausflug hat sie außerdem die Klasse 1 unterstützt. Hinzu kamen die entsprechende Begleitung eines Wandertages der dritten und vierten Klasse in Heinstetten im Herbst und ein Projekttag nach den Herbstferien, an dem Homodji sich um das Einhalten der sozialen Regeln kümmerte und entsprechende Rollenspiele mit den Kindern spielte.

Im Jahr 2020 – sobald die Schulen wieder offen sind – will Karina Homodji unter anderem eine Streitschlichterausbildung für die Klassen 3 und 4 anbieten, dort den jeweiligen Klassenrat erweitern respektive einen einführen und weiterhin an Projekttagen und Ausflügen teilnehmen. Die Einzelfallhilfe läuft bereits, und der Schwerpunkt der Themen liegt in diesem Jahr auf gewaltfreier Kommunikation in den Klassen. Ein wichtiger Baustein ihrer Arbeit sei der ganze Themenkomplex rund um die Gefühle der Kinder, berichtete sie im Gemeinderat. Kinder sollten den Umgang mit ihren eigenen Gefühlen lernen – aber auch mit denen ihrer Mitschüler.