Die Schüler der neunten Klassen besuchen die Gedenkstätte Eckerwald. Foto: Seng Foto: Schwarzwälder Bote

Holocaust: Schüler halten Schweigeminute

Meßstetten. Einen Tag nach dem 74. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz hat das Gymnasium Meßstetten der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Am Gymnasium ist es Tradition, jährlich rund um den 27. Januar an die Verbrechen der Nationalsozialisten zu erinnern und gleichzeitig zu mahnen.

Alle Schüler versammelten sich in der Aula zu einer Schweigeminute im Gedenken an die Opfer. Zuvor hatte die Schülerin Lea Braileanu in einer Ansprache die aktuelle Notwendigkeit des Erinnerns und Mahnens hervorgehoben: "Wir lassen der Gewalt, dem Antisemitismus, dem Rassismus und jeglicher Art von Diskriminierung hier keinen Platz", war ihre zentrale Botschaft im Namen der Zwölftklässler, in deren Händen die Planung und Organisation der Veranstaltung lag.

Im Anschluss legten stellvertretend für alle Klassen die Klassensprecher Blumen an einer improvisierten Erinnerungsstätte ab. Vor der Gedenkveranstaltung beschäftigten sich die Schüler in verschiedenen altersangemessenen Veranstaltungen mit den Verbrechen des Holocausts. Die Schüler machten sich Gedanken, wie der Einzelne dazu beitragen kann, derartige Verbrechen, wie sie vor sieben Jahrzehnten in Deutschland begangen wurden, in Zukunft zu verhindern.

Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung besuchten die Neuntklässler, die sich zuvor im Geschichtsunterricht mit dem Thema Nationalsozialismus befasst hatten, zusammen mit ihrer Lehrerin Tamara Glunk die Gedenkstätte Eckerwald bei Schörzingen, wo KZ-Häftlinge Ölschiefer abbauen mussten. Die Schüler gingen einen Teil der Strecke ab, welche die Entrechteten zur Zeit des KZ täglich zwischen Abbaustelle und Lager zurücklegen mussten. Dieser beschwerliche Marsch der Neuntklässler bot eine nachdrücklichere Erfahrung, als so manch intensive Lektüre im Geschichtsunterricht.