Lena Flügel und Carina Neumann (von links) hatten durchweg gute Nachrichten mitgebracht. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder Bote

Jugendarbeit: Angebote des Diasporahauses erfreuen sich großer Beliebtheit – und werden ausgebaut

Das Sommer-Game in Meßstetten war bei seiner Premiere 2017 ein solcher Erfolg, dass nun auch zu Ostern und Pfingsten Ferienspiele stattfinden sollen. Im Gemeinderat war die Jugendarbeit ein raumgreifendes Thema.

Meßstetten. 75 007 Euro – so hoch liegt ihr Eigenanteil abzüglich der Zuschüsse von Land und Landkreis – ließ sich die Stadt Meßstetten die Schulsozialarbeit an den Schulen der Kernstadt im Jahr 2017 kosten. Die gemeinwesenorientierte offene Jugendarbeit schlug abzüglich der Zuschüsse mit 41 691 Euro zu Buche; zusammen mit den Ausgaben für die Jugendräume – 13 347 Euro – summieren sich die Gesamtaufwendungen für Jugendarbeit auf 154 029 Euro. In diesen sind außerdem die Betriebskosten für städtische Jugendräume, die Miet- und Telefonkosten für den Interkulturellen Familientreff sowie die Ferienspiele und das Sommer-Game enthalten, zu denen allerdings die Eltern eigene Beiträge leisten.

Das Sommer-Game war bei der Premiere ein so großer Erfolg, dass nun auch in den Oster- und Pfingstferien diese neue Art der Ferienspiele angeboten werden soll – 36 Anmeldungen für Ostern liegen laut Hauptamtsleiter Thomas Berg bereits vor. "Game" steht für "Ganztagsbetreuung Meßstetten" und für den Leitgedanken "Gruppen und Aktionen in Meßstetten" und richtet sich an Kinder berufstätiger Eltern zwischen sechs und zwölf Jahren.

Über die offene Jugendarbeit informierten Sozialpädagogin Carina Neumann sowie Jugend- und Heimerzieherin Lena Flügel die Stadträte. Die beiden werden von wechselnden Studierenden der Sozialen Arbeit unterstützt, die ihre duale Ausbildung am Diasporahaus Bietenhausen absolvieren.

Im neuen Jugendraum wird mehr Platz sein

Neumann und Flügel betreuten im Jugendraum Hangergasse 2017 durchschnittlich fünf bis elf Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren, die sie unter anderem bei Berufsfindung und Bewerbung begleiten – sie haben die Hoffnung, dass Größe und Altersbandbreite ihrer Klientel steigen wird, sobald der neue Jugendraum oberhalb der Turn- und Festhalle steht. Themen wie Verhütung, Sexualität, Drogen und Alkohol besprechen Neumann und Flügel mit den Jugendlichen im geschützten Rahmen; außerdem unternahmen sie 2017 mit ihnen einen Ausflug zur Sprungbode in Stuttgart und feierten ein Sommerfest.

Zu den weiteren Angeboten gehören die Sportgruppe Bueloch, die fünf bis 13 Kinder ab zehn Jahren besuchen, die Mädchengruppe, zu der fünf bis zehn Mädchen zwischen elf und 16 Jahren kamen, und die Jugenddisco "Abtanzen statt Abhängen" mit Fairfest-Siegel, die im Januar zum vierten Mal stattfand und – zur jeweils passenden Uhrzeit – Abwechslung in den Alltag von je 140 Kindern respektive Jugendlichen brachte.

Die Bildungsreise für acht Kinder und Jugendliche stand im August unter dem Motto "Wir bewegen uns fort" und führte nach Stuttgart. Das Zeltspektakel machte im September die letzte Sommerferienwoche mit Workshops und Wissensangeboten 100 bis 120 Kinder pro Tag zum Erlebnis. An der Sportnacht für Zehn- bis 18-Jährige nahmen im Oktober insgesamt 20 Mannschaften teil, an der Herbstfreizeit 15 Kinder von sieben bis 14 Jahren – das Motto lautete "Mensch – Tier – Natur: Begib’ Dich auf Entdeckungsreise!". Beide Angebote waren laut Neumann und Flügel Erfolge.

Für 2018 planen die beiden unter anderem eine reine Mädchenfreizeit, Projekte zum Thema "Mehr Achtsamkeit – weniger Gewalt" sowie die Erweiterung der Ganztagsbetreuung. Wobei es stets ihr Ziel sei, "dass die Jugendlichen sich selbst einbringen können", wie Carina Neumann betonte. Jens Koch (CDU) fragte nach den Gründen für die hohe Fluktuation im Diasporahaus und erfuhr, dass der Klapperstorch zu Besuch war. Indes gelte das nur für die offene Jugendarbeit, erklärte Isabelle Engler. In der Schulsozialarbeit hersche seit vielen Jahren Kontinuität.