Es bleibt dabei: Der Fußballplatz auf dem Blumersberg in Meßstetten wird dem Bau eines Mehrgenerationenspielplatzes weichen. Foto: Stadt Foto: Schwarzwälder Bote

Blumersberg: Gemeinderat lehnt den Antrag ab, den Mehrgenerationenplatz auf die Eichhalde zu bauen

Der Gemeinderat hat am Donnerstagabend die Arbeiten für den Mehrgenerationenplatz auf dem Blumersberg für 667 316 Euro vergeben. Die Bürgerliste stellte einen Antrag, sich das Ganze nochmals zu überlegen und sprach sich dafür aus, dass der Sportplatz auf dem Blumersberg bleibt.

Meßstetten. Keine sechs Monate sind vergangen, seitdem die Meßstetter Gemeinderäte den Beschluss gefasst haben, auf dem Blumersberg ein Mehrgenerationensportgelände zu errichten. Der bisher dort beheimatete Sportplatz soll im Gegenzug an die Eichhalde umziehen. Nun legte aber der Fraktionssprecher der Bürgerliste, Oliver Rentschler, neue Erkenntnisse auf den Ratstisch: Als Kompensation zur verlorenen Spielstätte soll auf dem Gelände Eichhalde ein Fußballplatz für den FV Meßstetten entstehen. Die Kosten dafür seien allerdings recht hoch. Zudem hätten Anwohner signalisiert, aufgrund von zu erwartender Lärmbelästigung dagegen zu klagen – dies würde das Vorhaben zeitlich in die Länge ziehen und die Meßstetter Fußballer derweil womöglich ohne Spielstätte im Hauptort dastehen.

Ihr Vorschlag: Der Mehrgenerationenspielplatz wäre aus verschiedenen Gründen an der Eichhalde besser aufgehoben; die Stadt solle entsprechende Planungen anstellen. Im Gegenzug solle das Sportgelände weiterhin die Spielstätte des FV Meßstetten bleiben.

Diese Variante würde die Stadt laut Rechnungen der Bürgerliste weniger kosten, zudem liege eine gastronomische Einrichtung in unmittelbarer Nähe. In Sachen Lärm sei, so Rentschler, ein Kinderspielplatz deutlich unproblematischer für direkte Anlieger.

Bisher wurde von Seiten der Stadt, bestärkt durch einen entsprechenden Gemeinderatsbeschluss, angestrebt, das Sportgelände auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne zu erwerben. Bürgermeister Frank Schroft sieht hier neben einem Sportplatz für die Schüler auch eine Ausweichmöglichkeit für den Trainings- und Spielbetrieb des FV Meßstetten, solange der Eichhalden-Sportplatz noch bespielbar ist.

Zwar stehen die Gemeinderäte hinter diesem Vorhaben, doch stecke der Plan noch in den Kinderschuhen; der Kauf des Geländes erscheine möglich, ist jedoch nicht final geklärt. Die Fraktion befürchtet, dass der Fußballverein bei entsprechenden Planungsfehlern irgendwann ohne Sportplatz dastehen könnte.

Ein "Horrorszenario", wie es Schroft nannte. Jedoch hielt er die Gemeinderäte dazu an, den Teufel nicht an die Wand zu malen. Schließlich seien sich alle einig, dass die Stadt den Kasernensportplatz schnellstmöglich erwerben und ertüchtigen soll.

"Über den Standort Blumersberg haben wir in den vergangenen zwei Jahren ausführlich diskutiert mit breitem Für und Wieder", erinnerte der Bürgermeister. Schon jetzt habe die Planung viel Geld beansprucht – diese wieder neu aufzurollen würde die Stadt teuer kommen. "Wenn wir sparen wollen, dann müssen wir die Arbeiten heute vergeben", stellte Schroft klar. Denn die EU habe Fördermittel aus dem Topf Naturpark Obere Donau für den Bau des Sport- und Freizeitparks auf dem Blumersberg in Aussicht gestellt. 180 000 Euro sollen in das Projekt fließen – vorausgesetzt, es wird zügig umgesetzt. Eine Überplanung des Projekts würde bedeuten, dass diese hohe Förderung flöten geht. "Das ist eine Chance, die wir nicht verstreichen lassen dürfen!"

Stadtbaumeister Claus Fecker hat den Antrag der Bürgerliste-Fraktion aus fachtechnischer Sicht unter die Lupe genommen. Dass deren Vorschlag die Stadt aus finanzieller Sicht wirklich günstiger kommt, könne er weder bestätigen noch widerlegen. Der springende Punkt allerdings sei, dass der Mehrgenerationenspielplatz im Bauplanungsverfahren wohl kaum als Kinderspielplatz durchgehe – dieser sieht nämlich eine begrenzte Nutzungszeit sowie Einschränkung des Nutzeralters – nämlich unter zwölf Jahren – vor. Die weiteren Fraktionen im Meßstetter Gemeinderat zeigten sich überrascht von der Kehrtwende. "Wir würden damit viel Geld kaputt machen", argumentierte Ernst Berger von der CDU. "Wir können den Mehrgenerationenspielplatz nicht einfach wegnehmen und woanders hinsetzen."

Bau auf dem Blumersberg kostet 667 316 Euro

Dieser Tenor wurde auch in der Abstimmung deutlich: Außer den drei Gemeinderäten der Bürgerliste Fraktion – Oliver Rentschler, Alfred Sauter und Francisco Vivas – folgte keiner am Tisch dem Antrag, dass die Verwaltung das Gelände Eichhalde mit dem Mehrgenerationenspielplatz überplanen solle und das Sportgelände Blumersberg als Spielstätte des FV Meßstetten bestehen bleibt.

Die Mehrheit allerdings sprach sich dafür aus, die Bauleistungen für das neue Sport- und Freizeitgelände Blumersberg an die Firma Werner aus Haigerloch zu vergeben. Sie war mit einem Angebotspreis von 667 316 Euro die günstigste Bieterin.

Mit den Bauarbeiten könne bei entsprechendem Wetter im kommenden Frühjahr begonnen werden. Es wird mit circa einem halben Jahr Bauzeit gerechnet.