Die Baugrube für die neuen Jugendräume wir noch größer. Bisher wurden nur die Anschlüsse gelegt.Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder Bote

Jugendraum: Stadträte bestellen Raummodule – und wundern sich über Klimagerät

Als Weihnachtsgeschenk werden sie wohl stehen, die beiden Raummodule für den künftigen Jugendraum. Dem Kauf hat der Gemeinderat am Freitagabend einstimmig zugestimmt – aber einen Abstrich gemacht.

Meßstetten. Müssen Jugendräume klimatisiert werden? Das war der Knackpunkt vor der Entscheidung über den Kauf der Raummodule für den künftigen Jugendraum, der gegenüber der Turn- und Festhalle in der Skistraße, hinter deren Parkplatz, stehen soll. Die Vorarbeiten für die Abschlüsse sind laut Markus Wissmann vom Bauamt der Stadt bereits erledigt. Einzig die Baugrube müsse noch so vergrößert werden, dass die beiden Module und das verbindende Element, in dem die Toiletten untergebracht sein werden, hineinpassen. Außen sollen die Raummodule mit Lärchenholz verkleidet werden, wie Wissmann erklärte. Die Kosten dafür hat die Stadt freilich noch nicht ermittelt, was Stadträtin Heike Sieber freundlich und Stadtrat Harald Eppler noch etwas deutlicher monierte: "Wie hoch sind dann die Gesamtkosten? Das gehört ausgewiesen", sagte er, und Bürgermeister Frank Schroft gelobte Besserung bei künftigen Fällen.

Im Haushaltsansatz 2020 seien insgesamt 190 000 Euro für die Maßnahme ausgewiesen, so Schroft. Die Firma Nicklaus Bauelemente aus Gomaringen, die nun den einstimmigen Auftrag zur Lieferung der Module erhalten hat, hatte einen Angebotspreis von 127 600 Euro brutto angegeben. Darin enthalten sind freilich auch 6600 Euro für zwei Klimasplittgeräte mit vier Kilowatt Leistung, mit denen die beiden voneinander getrennten Jugendräume gekühlt werden sollen.

Das rief die Klimaschützer in den Stadträten auf den Plan. "Es wäre der einzige Jugendraum im Umkreis von 500 Kilometern, der klimatisiert wäre", sagte Jürgen Marienfeld. Matthias Schwarz schlug vor, erst einmal zu prüfen, ob Klimatisierung überhaupt notwendig sei, und die Klimageräte notfalls nachträglich einzubauen. Wofür man allerdings die Voraussetzungen schaffen sollte, betonte Wissmann – um nicht hinterher, sollten sie doch nötig sein, höhere Kosten als bei einem sofortigen Einbau zu haben. Seine Erklärung für die Notwendigkeit: Solche Container seien besser wärmegedämmt als etwa die Übergangscontainer, die während der Bauzeit des Kindergartens in Tieringen stehen. Da könne es dann schon mal ordentlich heiß werden.

Oliver Rentschler wies darauf hin, dass die Räume ja eher abends genutzt würden und man es zunächst mit Stoßlüften versuchen könne. Klimatisierung verbrauche schließlich Energie. Er machte schließlich Nägel mit Köpfen und stellte den Antrag, zunächst auf die Klimatisierungsgeräte zu verzichten, dem sich bei drei Gegenstimmen die meisten Stadträte anschlossen. Laut Markus Wissmann werden die Raummodule voraussichtlich Mitte Dezember angeliefert – fast bezugsfertig – und kurz darauf nutzbar sein.