Pflege: Landesheimbauverordnung zwingt Ameos, neue Wege zu gehen / Zukunft der Bewohner gesichert
Der Gesundheitsdienstleister Ameos erweitert sein Pflegehaus Kleebühl in Winterlingen. Zudem eröffnet er einen neuen Standort in Ebingen. Seine Einrichtung in Stetten am kalten Markt schließt er hingegen.
Winterlingen/Meßstetten/ Stetten am kalten Markt. Das Ameos Pflegehaus Kleebühl in Winterlingen erweitert sein pflegerisches Angebot. Dort sollen jetzt zusätzliche Einzelzimmer mit eigenem Bad in familiärer Atmosphäre entstehen, wie Cornelia Eppler, die Heimleiterin der Pflegehäuser in Winterlingen, Meßstetten und Stetten am kalten Markt am Donnerstag in einem Pressegespräch erläuterte. Zusätzlich sollen dort bis Herbst 2019 zu den 60 bestehenden Pflegeplätzen 15 weitere teilstationäre Tagespflegeplätze geschaffen werden.
Pflegebedürftige Menschen können täglich von einem Hol- und Bringdienst zu Hause abgeholt und am Ende des Tages wieder heimgebracht werden. Die Finanzierung der Leistungen erfolgt durch die Pflegekasse. Ameos möchte den Standort Winterlingen dadurch zu einem "Kompetenzzentrum für Pflege" entwickeln.
In Albstadt sollen zwölf Betreuungsplätze für außerklinische Intensivpflege neu entstehen. Dazu möchte Ameos im Ärztehaus am Bahnhof, das momentan entsteht, Räume mieten. Diese Plätze sind für Menchen vorgesehen, die einen sehr hohen Pflegebedarf haben und bieten neben der Rund-um-die-Uhr-Pflege eine hauswirtschaftliche Versorgung im Rahmen einer Wohngemeinschaft. Für die pflegerische Versorgung der Patienten werden Fachkräfte mit intensivpflegerischer Zusatzausbildung eingesetzt. Die Einrichtung soll im ersten Halbjahr 2020 in Betrieb gehen.
Hintergrund für die neuen Ameos-Plätze sind die geänderten Anforderungen der Landesheimbauverordnung. Diese besagen unter anderem, dass es von September 2019 an in Pflegeheimen nur noch Einzelzimmer geben darf.
Ameos führt seit 2003 in Meßstetten, Winterlingen und Stetten am kalten Markt drei Pflegeheime und in Winterlingen zusätzlich eine mobile Pflege. In den Einrichtungen gibt es stationäre und ambulante Angebote sowie Betreuungsplätze zur Kurzzeit- und Tagespflege sowie zur gerontopsychiatrischen Pflege, beispielsweise bei Demenz-Erkrankungen. Insgesamt gibt es 188 stationäre Plätze, fünf Tagespflegeplätze sowie 50 ambulante in der mobilen Pflege.
Das Pflegeheim in Stetten muss schließen
Die Einrichtung in Stetten kann aus baulichen Gründen jedoch nicht an die neue Verordnung angepasst werden. Deswegen sieht sich Ameos gezwungen, sie bis Ende 2019 zu schließen. Die Versorgung der Bewohner bleibe bis dahin jedoch sichergestellt, sagt Cornelia Eppler.
Auch die Mitarbeiter könnten in anderen Einrichtungen weiterbeschäftigt werden. Das Heim in Stetten werde so lange betrieben, bis alle 64 Bewohner anderswo untergebracht sind. "Die Zukunft der Mitarbeiter und der Bewohner ist gesichert."
Für Donnerstagabend war ein Gespräch mit Angehörigen vorgesehen. Zusätzlich sollen spezielle Sprechstunden eingerichtet werden.